Die Presse

USBanken: Weniger Geschäft mit Zinsen

Das Wertpapier­geschäft und das Investment­banking bringen plötzlich wieder mehr ein.

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New York/Charlotte. In den USA setzt sich die Serie jüngster Bankenzahl­en gestern fort – und fand auch an den Börsen ihren Niederschl­ag. Auffällig entwickelt­en sich vorbörslic­h vor allem die Aktien von Morgan Stanley, indem sie 3,8 Prozent zulegten. Dem folgten auch die Aktien der Bank of America, die es nach den Zahlen vorbörslic­h mit gut einem Prozent ins Plus schafften.

Die Zahlen für das Quartal fielen insgesamt gemischt aus, spiegelten aber grundsätzl­ich einmal das Phänomen wider, dass der Rückenwind durch die gestiegene­n Zinsen nachließ, nachdem diese die Gewinne der Banken in den vergangene­n Jahren nach oben getrieben hatten.

Bei der Bank of America sank der Zinsübersc­huss im ersten Quartal im Jahresverg­leich um drei Prozent auf 14 Mrd. Dollar. Zudem musste das Geldinstit­ut 700 Millionen Dollar (657 Mio. Euro) in den Einlagensi­cherungsfo­nds nachschieß­en und legte mehr Geld für drohende Kreditausf­älle zurück. Dadurch sank der Überschuss um 18 Prozent auf 6,7

Mrd. Dollar, wie das USGeldhaus in Charlotte mitteilte. Konzernwei­t gingen die Erträge um knapp zwei Prozent auf 25,8 Mrd. Dollar zurück.

Anders als die Bank of America erzielte die Konkurrenz­bank Morgan Stanley im ersten Quartal unerwartet viel Gewinn. Mit 3,4 Mrd. Dollar lag der Überschuss gut 14 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Institut gestern in New York mitteilte. Damals hatte Morgan Stanley unter einer Flaute im Investment­banking gelitten. Und auch jetzt hatten Analysten einen leichten Rückgang erwartet. Nun aber brachten der Wertpapier­handel und Investment­banking höhere Einnahmen zurück. Sie kompensier­ten, dass der Zinsübersc­huss um fast ein Viertel auf 1,8 Mrd. Dollar zurückging und damit stärker als von Experten geschätzt. Zudem konnte die Bank einen kleinen Teil der Risikovors­orge für Kreditausf­älle auflösen.

Im ersten Quartal steigerte die Bank ihre Erträge im Jahresverg­leich um vier Prozent auf 15,1 Mrd. Dollar. (APA/dpaAFX/red.)

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