Jeder Siebente sieht Russland noch positiv
In Österreich ist die Stimmung zu Russland besser als im EU-Schnitt.
Russland kämpft um sein Image in Europa – und das durchaus erfolgreich. Mit der bereits mehrfach eingesetzten Kampagne „Doppelgänger“macht ein prorussisches Netzwerk derzeit wieder in Sozialen Medien, insbesondere Facebook, Stimmung gegen westliche Politiker, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij und für die russische Sichtweise im Ukraine-Krieg. Laut der Forschungsgruppe AI Fornesics werden mit diesen Nachrichten bereits 38 Millionen User in Deutschland und Frankreich erreicht. Das Netzwerk verbreitet sie über gefälschte Nutzerkonten. In Österreich fallen die Imagebemühungen auf fruchtbaren Boden. Laut einer diese Woche veröffentlichten EUweiten Eurobarometer-Umfrage haben trotz Angriffskriegs nach wie vor 14 Prozent eine gute Meinung über Russland.
Eurobarometer fragte: „Haben Sie eine positives oder negatives Bild von Russland?“Im EU-Schnitt haben zwölf Prozent der Befragten ein positives Bild. Ist die RusslandStimmung in Finnland und Schweden mit 98 beziehungsweise 95 Prozent (schlechtes Bild) besonders negativ, so hat die Bevölkerung in Zypern (55%) und Bulgarien (46% schlechtes Bild) eine deutlich weniger kritische Einstellung. In Österreich sehen 81 Prozent Russland kritisch. Der EU-Schnitt liegt bei 83 Prozent.
Während die Russland-Stimmung in Österreich etwas über dem EU-Schnitt liegt, ist sie zu den Vereinigten Staaten von Amerika negativer als in der Mehrheit der Mitgliedstaaten. 43 Prozent haben hierzulande ein positives Bild von den USA, 50 Prozent ein negatives. Besonders gut sind die USA in Polen (74% haben ein positives Bild), Litauen (70%) und Portugal (63%) angeschrieben. Am schlechtesten ist die Stimmung in Slowenien und der Slowakei.
China wird von einer relativen Mehrheit der Bevölkerung der meisten EU-Staaten negativ gesehen. Ausnahmen sind Bulgarien (50% positives Bild), Zypern (47%) und Griechenland (46%). (wb)