Aufträge bleiben aus, ASML-Aktie bricht ein
Das China-Geschäft hilft dem Konzern, die mittelfristigen Umsatzziele dennoch zu erreichen.
Trotz verschärfter Exportbeschränkungen für Hochtechnologie bleibt China die Hauptstütze des Geschäfts von ASML. Rund die Hälfte des Quartalsumsatzes von 5,29 Milliarden Euro stamme aus Lieferungen in die Volksrepublik, teilte der weltweit führende Anbieter von Maschinen zur Produktion hochmoderner Computerchips am Mittwoch mit. Der Auftragseingang ging allerdings überraschend deutlich auf 3,6 Milliarden Euro zurück. Das waren knapp zwei Milliarden Euro weniger als von Analysten erwartet.
Die ASML-Aktien brachen daraufhin ein, verringerten das Minus bis zum Nachmittag aber auf gut fünf Prozent. Das Kursplus beträgt seit Jahresbeginn immer noch knapp 30 Prozent. Mit rund 360 Milliarden Euro Marktkapitalisierung ist ASML das wertvollste börsennotierte Tech-Unternehmen der Eurozone und auf Platz zwei im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 hinter dem französischen Modekonzern LVMH.
Das durchschnittliche Auftragsvolumen der vergangenen
Quartale sei bei ASML aber immer noch groß genug, um die mittelfristigen Umsatzziele zu erreichen, schrieb Analyst Janardan Menon von der Investmentbank Jefferies. Außerdem könne mit zusätzlichen Aufträgen der ChipKonzerne TSMC und Intel gerechnet werden.
2024 ist Übergangsjahr
Daher äußerte sich ASML verhalten optimistisch zu den weiteren Aussichten: „Unser Ausblick für 2024 bleibt unverändert, wobei wir davon ausgehen, dass die zweite Jahreshälfte stärker ausfallen wird als die erste“, sagte Firmenchef Peter Wennink. Dies sei ein Spiegelbild der Branchenentwicklung. Für das Gesamtjahr rechnet ASML mit weitgehend unveränderten Erlösen in Höhe von 27,6 Milliarden Euro.
Wennink bezeichnete 2024 als Übergangsjahr. Dank einer starken Nachfrage nach Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) könne in der Zeit danach aber mit erneut kräftigem Wachstum gerechnet werden. (Reuters)