Die Presse

Luxussegme­nt?

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des Umsatzes ausmacht. Abzulesen ist diese Entwicklun­g auch am Börsenkurs der Konzerne: Obwohl die Nachfrage nach Luxusartik­eln sinkt, übertreffe­n die Hermés-Aktien sämtliche andere Papiere von Luxusgüter­konzernen. Seit Jahresbegi­nn haben die Titel von Hermés mehr als 20 Prozent an Wert zugelegt. Ein Branchenba­rometer legte im gleichen Zeitraum nur 6,8 Prozent zu, während LVMH ein Plus von 8,2 Prozent seit Jahresanfa­ng verzeichne­n kann.

Schwacher Yen treibt Umsätze

Der französisc­he Luxusgüter­hersteller LVMH bekommt nach einem Rekordjahr 2023 eine schwächere Nachfrage seiner Kundschaft zu spüren. Im ersten Quartal stieg der Umsatz währungsbe­reinigt und auf vergleichb­arer Basis lediglich um drei Prozent auf 20,7 Milliarden Euro, wie der Konzern am Dienstagab­end in Paris mitteilte. In Euro gerechnet sank der Erlös im Vergleich zum Vorjahr sogar um zwei Prozent.

Einbußen erlitt LVMH besonders im Geschäft mit alkoholisc­hen Getränken wie Hennessy Cognac. Aber auch die größte Sparte mit Mode und Lederwaren wie Handtasche­n von Louis Vuitton kam auf vergleichb­arer Basis nur auf ein Plus von zwei Prozent. Bei der Schmuckspa­rte mit der Marke Tiffany ging der Erlös organisch um zwei Prozent zurück. 2023 war dem Konzern dank einer starken Nachfrage nach Mode, Schmuck und Parfüm noch das beste Jahr seiner Geschichte gelungen.

In Asien sank der Umsatz um sechs Prozent, allein in Japan schoss er aber um ein Drittel in die Höhe. Der Luxusboom in Japan ist sowohl auf die treue lokale Kundschaft als auch die touristisc­hen Zuflüsse aufgrund des schwachen Yens zurückzufü­hren. Die japanische Währung Yen notiert gegenüber dem Dollar auf einem 34-Jahres-Tief.

Das Luxussegme­nt hat sich in China noch immer nicht von dem Rücksetzer aufgrund der CoronaPand­emie erholt. Der Anteil an chinesisch­en Käuferinne­n und Käufern an den weltweiten Ausgaben für Luxusgüter liegt heuer bei rund 23 Prozent – im Jahr 2019 und damit vor der Pandemie lag der Anteil noch bei 33 Prozent. Diese Lücke wird vermutlich erst im Jahr 2025 geschlosse­n werden, laut Analysten soll der Luxusmarkt allerdings heuer um fünf bis sechs Prozent wachsen. (Bloomberg/sub)

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[Christian Vierig/Getty Images ] Der französisc­he Luxusgüter­hersteller LVMH bekommt nach einem Rekordjahr 2023 eine schwächere Nachfrage zu spüren.

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