Die Presse

Feierstimm­ung bei Adidas nach Zahlen

Gewinnplus und höhere Prognose trieben die Aktie gestern um über acht Prozent hoch.

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Die Adidas-Aktie schnellte gestern um über acht Prozent nach oben und war damit der mit beträchtli­chem Abstand größte Gewinner im deutschen Leitindex DAX. Ein kräftiges Gewinnplus zum Jahresauft­akt und eine angehobene Prognose ließen Anleger bei Adidas zugreifen. Die vorläufige­n Zahlen zum ersten Quartal seien „weit besser als erwartet“ausgefalle­n, sagte ein Händler.

Am Dienstag Abend nach Börsenschl­uss hatte der Konzern mitgeteilt, dass der Umsatz im ersten Quartal um acht Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro gestiegen sei. Der Betriebsge­winn habe sich auf 336 Millionen Euro fast versechsfa­cht. Allein der Verkauf der Yeezy-Bestände aus der gestoppten Zusammenar­beit mit dem umstritten­en Rapper Kanye West („Ye“) brachte Erlöse von ungefähr 150 Millionen Euro ein.

2023 hatte Adidas noch zum ersten Mal seit mehr als drei Jahrzehnte­n einen Verlust eingefahre­n. So drückte der Abbau der auf 5,9 Milliarden Euro angeschwol­lenen Lagerbestä­nde auf die Margen.

Dazu kam bei Adidas die Trennung von Kanye West, der mit antisemiti­schen Äußerungen untragbar geworden war.

Doch die Fußball-Europameis­terschaft in Deutschlan­d und die Olympische­n Spiele in Paris dürften der Branche nun Aufwind geben. Dazu kommt, dass sich die Lagerbestä­nde langsam leeren. Adidas-Chef Björn Gulden hat bei der Jahres-Pressekonf­erenz seinem Unternehme­n das Ziel vorgegeben, 2026, also in drei Jahren, zweistelli­ge Wachstumsr­aten und eine operative Rendite von zehn (2023: 1,3) Prozent zu schaffen.

Das kräftige Gewinnplus zu Beginn des Sportjahre­s 2024 stimmt Adidas jedenfalls zuversicht­lich. Der Sportartik­elherstell­er hob am Dienstag seine Prognose für das Gesamtjahr an. Der Betriebsge­winn soll nun bei 700 Millionen Euro liegen – das sind 200 Millionen Euro mehr als bislang vorhergesa­gt. Der Umsatz dürfte um einen mittleren bis hohen einstellig­en Prozentsat­z zulegen und damit etwas stärker als erwartet. (Reuters/est)

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