US-Regierung will die Zölle auf Stahl aus China verdreifachen
US-Präsident Biden wirft Peking vor, Stahl zu Dumpingpreisen anzubieten. China kontert mit Gegenvorwürfen.
US-Präsident Joe Biden will die US-Zölle für bestimmte Stahl- und Aluminiumimporte aus China verdreifachen und wirft Peking vor, überschüssigen Stahl auf dem Weltmarkt zu Dumpingpreisen anzubieten. Die chinesische Regierung pumpe staatliche Gelder in chinesische Stahlunternehmen und dränge sie dazu, so viel Stahl wie möglich zu produzieren – viel mehr Stahl als China brauche, monierte der Demokrat am Mittwoch bei einer Wahlkampfrede im US-Bundesstaat Pennsylvania.
Die Preise seien „ungerechtfertigt niedrig“, weil die chinesischen Stahlunternehmen sich keine Sorgen um ihre Gewinne machen müssten. „Sie konkurrieren nicht. Sie schummeln. Und wir haben den Schaden hier in Amerika gesehen“, sagte Biden vor Stahlarbeitern in Pittsburgh. Biden hatte kurz zuvor seine Handelsbeauftragte gebeten, Schritte zu prüfen, um die Zölle zu erhöhen.
Ein Sprecher des chinesischen Außenamts in Peking sagte, China habe die USA immer wieder aufgefordert, „die Grundregeln des fairen Wettbewerbs zu respektieren, sich an die Regeln der Welthandelsorganisation zu halten und ihre protektionistischen Maßnahmen gegenüber China einzustellen“. Die Volksrepublik werde alle nötigen Mittel ergreifen, um ihre legitimen Rechte zu schützen. Washington und Peking sind seit Jahren in einen Handelskonflikt verstrickt. Der Durchschnitt der Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus China liegt bei 7,5 Prozent.
Pittsburgh im Westen Pennsylvanias hat den Spitznamen „Steel City“. Der Bundesstaat ist historisch für seine Stahlindustrie bekannt. (APA/dpa)