Konzerne investieren mehr in Forschung
Sieben der zehn Topinvestoren kommen aus den USA. Aus Europa schaffen es nur zwei Firmen.
Trotz schrumpfender Gewinne haben die weltgrößten Unternehmen einer Studie zufolge im vergangenen Jahr mehr Geld in die Forschung gesteckt. Im Schnitt seien die Investitionen in Forschung und Entwicklung der 500 weltgrößten börsenotierten Konzerne 2023 um zwölf Prozent gestiegen, schreibt die Beratungsfirma EY in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie. Und das, obwohl der Gewinn um neun Prozent gefallen sei. Im Vorjahr hatten die Firmen allerdings 13 Prozent mehr in die Forschung gesteckt. Damals waren die Gewinne allerdings noch deutlich gestiegen.
„Zwar stehen viele Unternehmen aktuell erheblich unter Druck und suchen nach Wegen, ihre Kosten zu senken. Die Mehrheit widersteht aber der Verlockung, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung zu kürzen“, sagte Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung bei EY. „Die Kostensenkungsprogramme, die wir aktuell bei vielen führenden Unternehmen beobachten, betreffen zumeist Abläufe in Verwaltung und Produktion – selten den Bereich Forschung und Entwicklung.“
Deutliche Unterschiede gibt es der Studie zufolge nach wie vor zwischen den USA und Europa. Im Verhältnis zum Umsatz stiegen in den USA die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 10,2 Prozent von 9,2 Prozent, in Europa dagegen nur auf 6,6 Prozent von 6,5 Prozent und in Deutschland auf 5,9 von 5,8 Prozent. „Damit droht die Schere zwischen den USA, Europa und Asien weiter auseinanderzugehen. Denn die F&E-Investitionen von heute sind die Innovationen von morgen und die Gewinne von übermorgen“, warnte Ahlers. Von den zehn Topinvestoren weltweit kommen laut Studie sieben aus den USA, sechs davon aus der Technologiebranche wie Amazon als Nummer eins sowie die Google-Mutter Alphabet und der Facebook-Konzern Meta.
Aus Europa schaffen es zwei Konzerne in die Top Ten: Volkswagen auf Platz acht und der Schweizer Pharmariese Roche auf Platz zehn. (DPA)