Gold steigt, Bitcoin erlebt eine Korrektur
Gold profitiert in Krisenzeiten von seiner Wahrnehmung als sicherer Hafen.
Gold und Bitcoin zählen heuer bis dato zu den besten Anlageklassen. Gold hat seit Jahresbeginn um 16, Bitcoin um 47 Prozent zugelegt. Doch während sich Bitcoin gerade im Korrekturmodus befindet und sich von seinem Rekordhoch um 15 Prozent entfernt hat, scheint der Goldpreis kein Halten zu kennen. Kürzlich hat er erstmals in seiner Geschichte die Marke von 2400 Dollar übersprungen. Ein Grund dürfte die Unsicherheit sein, die durch die neuen Spannungen im Nahen Osten und den iranischen Angriff auf Israel ausgelöst wurden. Gold gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten, während Bitcoin noch als Risikoasset wahrgenommen wird.
Dabei waren es zuletzt gar nicht so sehr die Investoren, sondern die Notenbanken, die Gold zugekauft haben. Vor allem Zentralbanken aus Schwellenländern wie China finden sich auf der Käuferseite. Dort decken sich auch Privatpersonen mit Gold ein, da angesichts der dortigen Immobilienkrise andere Anlageformen riskanter erscheinen.
Der Goldpreis profitiert auch von der Aussicht auf anhaltend höhere Inflation und sinkende Zinsen. Dass sich die Aussicht auf Zinssenkungen in Europa und den USA zuletzt zeitlich nach hinten verschoben hat, scheint dem Goldpreis nichts anhaben zu können.
Bitcoin-Halving steht bevor
Der Bitcoin-Preis wurde im ersten Quartal von der Zulassung von Bitcoin-ETFs (Fonds) in den USA und vom bevorstehenden Halving angetrieben. In der Nacht auf Samstag wird der 840.000. Block an die Blockchain, das Kassenbuch von Bitcoin, angehängt. Ab dann kommen nur noch 450 statt bisher 900 neue Bitcoin pro Tag zum Bestand von 19,69 Millionen dazu. Diese Angebotsverknappung hat rund um die letzten Halvings 2012, 2016 und 2020 zu einem Anstieg des Bitcoin-Preises geführt. Die unmittelbaren Auswirkungen setzten aber nur langsam und nicht schlagartig ein, und zum Teil wurde die Angebotsverknappung schon vorweggenommen. (b. l.)