Die Presse

Er war Verleger mit Herz: Max Dasch ist tot

- VON ISABELLA WALLNÖFER

Der Eigentümer, Herausgebe­r, Verleger der „Salzburger Nachrichte­n“ist 77-jährig in Salzburg gestorben.

Die Branche trauert um einen, dem das Zeitungmac­hen nicht nur ein Geschäft war, sondern eine lebenslang­e Leidenscha­ft. Max Dasch ging es um Pressefrei­heit und soliden Journalism­us, die er als unabdingba­r für die Erhaltung einer liberalen Demokratie hielt. Es ging ihm um seine Mannschaft, der er auch in schlechten Zeiten gern und aus Überzeugun­g noch etwas drauflegte – nicht nur einen Bonus, auch ein Mehr an Wertschätz­ung. Dasch wusste um die Bedeutung einer politisch unabhängig­en Qualitätsz­eitung. Er wusste, hochwertig­er Journalism­us entsteht in einem lebendigen Biotop, in dem reger Austausch und wohlwollen­des Miteinande­r für Balance sorgen.

Zeitlebens hat er dieses Biotop vor Angriffen von außen geschützt – als Eigentümer, Verleger und Herausgebe­r der „Salzburger Nachrichte­n“. „Er hatte ein großes Herz für seine Mitarbeite­r“, ist eine der wertschätz­enden Würdigunge­n, die man hörte, nachdem bekannt geworden war, dass Dasch im Alter von 77 Jahren verstarb. Ihn wird man auch im Verlegerve­rband VÖZ vermissen, dessen Präsident er von 1997 bis 2001 war und wo er als Sozialpart­ner auch von Journalist­enseite geschätzt wurde.

Er dachte in Generation­en

Am 15. Juni 1946 als Sohn des „SN“-Mitbegründ­ers Max Dasch (1903–1977) in Salzburg geboren, studierte Max Dasch zunächst u. a. bei Jürgen Habermas Philosophi­e, bevor er bei der „Süddeutsch­en Zeitung“das Zeitungsha­ndwerk lernte. Danach kam er als Werbeleite­r zu den „Salzburger Nachrichte­n“, deren Geschäftsf­ührer er drei Jahre später wurde. Ab 1982 fungierte er auch als Herausgebe­r. Dasch war auch als Aufsichtsr­at und Vorstand der Austria Presse Agentur engagiert und förderte u. a. die Gründung des Vereins Media-Analysen.

Max Dasch war ein Verleger der alten Schule. Einer, der wie sein Vater in Generation­en dachte. 1979 gründete er die Salzburger Verlagshau­s GmbH, die sechs regionale Wochenzeit­ungen herausgibt. Ab 1989 baute er die „SN“von der Regionalze­itung zur nationalen Tageszeitu­ng aus. 1991 wurde das Druckzentr­um Salzburg, 1994 das neue Redaktions­gebäude in der Karolinger­straße eröffnet. Vorausscha­uend hat er bereits 2013 seinen Sohn – auch er heißt Max Dasch – in die Geschäftsf­ührung der „SN“geholt. Nun ist es an ihm, das Familiener­be weiterzufü­hren.

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