Die Presse

Die Bäder öffnen, das Badewetter verabschie­det sich

Wenn am 2. Mai die städtische­n Freibäder (mit höheren Ticketprei­sen) öffnen, fehlt das passende Wetter: Denn der Mai beginnt unterkühlt­er, als der April zu Ende geht.

- VON MIRJAM MARITS

Es war ein durchaus gutes Timing: Einige privat geführte Freibäder haben schon am vergangene­n, frühsommer­lichen Wochenende bei bis zu 28 Grad die Saison eröffnet, in Wien etwa das Schönbrunn­er Bad oder das Bundesbad Alte Donau (mit neuem Pop-up-Café übrigens). Auch die letzten Apriltage werden recht sonnig und warm verlaufen. Wenn allerdings – wie immer am 2. Mai – auch die städtische­n Bäder in Wien in die Saison starten, sieht die Wetterlage weniger passend aus: Im Westen des Landes wird es laut Prognosen des Wetterdien­sts Ubimet schon am 1. Mai recht feucht und kühl.

Im Osten dürfte zwar der 1. Mai noch recht sonnig werden (die Maiaufmärs­che sind also zumindest in Teilen des Landes gesichert), tags darauf aber „schiebt sich die feuchte Luft“auch nach Ober- und Niederöste­rreich sowie nach Wien. „Es wird zwar noch einiges an Sonnensche­in geben“, sagt Ubimet-Meteorolog­e Konstantin Brandes. „Aber mit Schauern und Gewittern ist zu rechnen.“Zudem kühlt es ab, am Donnerstag werden nur noch rund 23 Grad erwartet. Auch zum Wochenende hin dürfte es „sehr, sehr wechselhaf­t bleiben und immer wieder regnen“, sagt Brandes. Mit Temperatur­en von meist unter 20 Grad wird das erste Mai-Wochenende „unterkühlt“verlaufen.

Neuer Gratis-Badeplatz

Welche Neuerungen es bei den städtische­n Freibädern geben wird, werden der zuständige Stadtrat, Christoph Wiederkehr (Neos), und Bäderchef Hubert Teubenbach­er am Montag im Kongreßbad bekannt geben. Blickt man aber schon jetzt auf die Website der städtische­n Bäder (MA 44), zeigt sich: Die Eintrittsp­reise werden auch in dieser Saison wieder erhöht. Die Tageskarte für Erwachsene kostet demnach 7,60 Euro (2023 waren es, ebenfalls nach einer deutlichen Erhöhung, sieben Euro).

Etwas geringer fällt die Preissteig­erung bei Kindern der Jahrgänge 2010 bis 2017 aus: Sie zahlen heuer 2,60 Euro, in der vergangene­n Saison waren es 2,40. Kinder der Jahrgänge 2018 und jünger haben freien Eintritt, Jugendlich­e zahlen 4,30 Euro – wobei es auch verschiede­ne günstigere Angebote (Familienka­rte, Kurzzeit- und Nachmittag­skarten) gibt. Für Vielschwim­mer gibt es wieder eine Halbjahres­karte, die in allen städtische­n Bädern gilt und in dieser Saison 159,60 kostet (davor 147 Euro).

Neu ist jedenfalls auch ein weiterer GratisBade­platz an der Neuen Donau, der derzeit gerade finalisier­t wird und Mitte Mai unter dem Namen „Arena Beach“zugänglich sein soll. Dort, konkret in der Kaisermühl­enbucht am linken Donaudamm, konnte man zwar bisher auch schon kostenlos baden, das Areal war aber nicht leicht zugänglich und wurde kaum genutzt. Das soll sich ändern, wenn hier ein neuer, 1120 m2 großer Sandstrand und mehr Schatten (auch dank 30 neuer Bäume) den Ort aufwerten. Zielgruppe sind – dank Sand und Flachwasse­rbereich – vor allem Familien.

Ob bis dahin das Wetter auch badetaugli­ch sein wird, ist unklar. In den nächsten Tagen sieht es jedenfalls so gar nicht nach Badewetter aus, aber – die gute Nachricht für Landwirtsc­haft und Gärtner – ein später Frost kündigt sich zumindest in den ersten zehn Mai-Tagen auch nicht an. Ob zu den Eisheilige­n zur Monatsmitt­e noch ein Kälteeinbr­uch kommt, lasse sich noch nicht fix sagen, aber, so Meteorolog­e Brandes, „die Wahrschein­lichkeit ist relativ gering“, dass es in den typischen Obst- und Weinbaugeb­ieten noch zu frostigen Nächten kommt.

April: zu warm, viel Regen

Der April war jedenfalls – wieder einmal – ein durchwachs­ener Monat: Auf einen sehr heißen Monatsanfa­ng mit Rekorden um die 30 Grad folgte ab der Monatsmitt­e ein deutlicher Kälteeinbr­uch, nun geht er wieder etwas zu warm zu Ende. Insgesamt bedeutet das, so Brandes, dass der April wohl mit rund 1,5 Grad über dem langjährig­en Schnitt abschließe­n wird. Zum Vergleich: Der April 2023 war um zwei Grad zu kühl. Der heurige April war laut Ubimet auch sehr niederschl­agsreich, das Plus dürfte 15 bis 20 Prozent betragen.

Wobei sich die Regenmenge­n sehr unterschie­dlich verteilt haben: Regionen wie das Waldvierte­l oder die Wachau waren deutlich zu trocken, im Wiener Becken und dem Nordburgen­land fiel hingegen deutlich mehr Niederschl­ag als üblich.

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C. Fabry Richtiges Badewetter – Archivbild aus dem Kongressba­d – lässt auf sich warten.

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