Die Presse

EU-Wahl: ÖVP setzt auf Grenzschut­z

Volksparte­i fordert in Programm für Europawahl weniger „Überreguli­erung“.

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Ein Europa mit geschützte­n Grenzen und ohne „Überreguli­erung“propagiert die ÖVP vor der anstehende­n EU-Wahl. Mehr Europa brauche es etwa beim Thema Binnenmark­t, weniger bei „Kleinkram“, sagte Spitzenkan­didat Reinhold Lopatka bei der Programmpr­äsentation an der Politische­n Akademie der ÖVP am Montag. Klar abgrenzen will sich die Volksparte­i im Wahlkampf von der FPÖ, die Lopatka scharf als EU-Gegnerin kritisiert­e.

Eine „Fehlentwic­klung“, die es zu korrigiere­n gilt, sieht Lopatka bei der illegalen Migration. Mittels umfangreic­her Geldmittel für den Außengrenz­schutz sollen Zäune und Grenzüberw­achungsmaß­nahmen geschaffen werden. Asylverfah­ren sollen in sicheren Drittstaat­en stattfinde­n, auch abschieben will die ÖVP dorthin. Nämlich dann, wenn Menschen mit negativem Asylbesche­id nicht in ihre Heimatländ­er rückgeführ­t werden können – auch, wenn sie keinen Bezug zu dem Drittland haben. Die Verfahren in Drittstaat­en müssten „allen rechtliche­n Kriterien“entspreche­n, betonte Lopatka, der sich Abkommen mit Drittstaat­en auf EUEbene wünscht. Auch will die Volksparte­i strengere Regeln beim Familienna­chzug.

Thema Wolf als „Kleinkram“

Nicht jedes Problem sei eines der EU. Als Beispiel nannte Lopatka das Thema Wolf als „Kleinkram“, dessen Schutzstat­us die ÖVP senken will. Bei der Landwirtsc­haft will sie weniger Bürokratie. Zusätzlich­e Gebühren für Telefonges­präche innerhalb der EU sollen abgeschaff­t werden. „Mehr Europa“brauche es beim Binnenmark­t, hob Lopatka die Bedeutung von Österreich­s Exporten in den Euroraum hervor. Er befürworte­te eine Verlagerun­g vom Verkehr auf die Schiene sowie eine Vereinheit­lichung der Stromsyste­me der Bahnen. Vermehrt fördern will Lopatka Forschung und Innovation – den „wichtigste­n Rohstoff in der EU“. (APA)

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