Onkologie: Wohnortnahe Versorgung
Den Fortschritten in Wissenschaft und Forschung ist es zu verdanken, dass onkologische Therapien immer besser werden und Krebs in vielen Fällen zu einer chronischen Erkrankung mutiert. Mit der wachsenden Chance auf ein Langzeitüberleben geht bei Patient:innen auch der Wunsch einher, die neu gewonnene Zeit mit einer möglichst guten Lebensqualität zu verbringen. Die größer werdende Anzahl an chronischen Patient:innen und der Umstand, dass die Nachsorge nach Therapie zu einem lebenslangen Prozess werden kann, führt zugleich zu neuen Herausforderungen bei der Versorgung − in einem Gesundheitsfeld wie der Onkologie, das immer komplexer und multidisziplinärer wird. Der Versorgungsbedarf steigt zudem mit den vor allem Demografie-bedingten Zuwächsen an Krebserkrankungen. Gab es in der EU im Jahr 2,7 Millionen neue Krebsfälle, so wird diese Zahl laut jüngsten Prognosen von Expert:innen bis 2040 auf rund 3,3 Millionen ansteigen.
Komplexe Versorgung
Die Herausforderungen sind vielfacher Natur. Es geht um die Optimierung des Datenaustausches, da es derzeit noch zu oft zu Brüchen an den Schnittstellen der Datenübermittlung kommt. Gefragt sind digitale Wege, um die Kommunikation an den Schnittstellen zu verbessern, Stichwort integrierte Versorgung. Es besteht Bedarf an neuen Nachsorgezentren und gleichzeitig an Lösungen, die eine abgestufte Versorgung mit den bestehenden
Zentren, regionalen Spitälern und dem niedergelassenen Bereich ermöglichen. Als zentraler Erfolgsfaktor gilt gerade in der Nachsorge auch die Zusammenarbeit vieler Berufsgruppen, von Ärzt:innen über Psycholog:innen, Diätolog:innen und Sozialarbeiter:innen bis hin zu hoch qualifizierten onkologischen Pfleger:innen. Die Fachkräfteproblematik wirft dabei die Frage auf, ob sich überhaupt eine ausreichende Zahl an multiprofessionellen Teams zusammenstellen lässt. Nicht zuletzt stellt die optimale Versorgung im Hinblick auf knappe Ressourcen ein komplexes Finanzierungsthema
dar, das zwischen Bund, Ländern und Gemeinden geregelt werden muss.
Konkrete Strategien
Seit drei Jahren begleitet das Austrian Health Forum ein Netzwerk an Fachleuten, das sich rund um die Thematik der patientenzentrierten und wohnortnahen onkologischen Versorgung gebildet hat. Bristol Myers Squibb versteht sich in diesem Umfeld als langjähriger Partner des AHF und sieht als Pharmaunternehmen seine Verantwortung darin, Optimierungsprozesse in der onkologischen Versorgung zum
Nutzen der Patient:innen zu unterstützen. „Als innovatives pharmazeutisches Unternehmen bringt Bristol Myers Squibb nicht nur neuartige Behandlungskonzepte zu den Patient:innen. Wir unterstützen zudem einen ganzheitlichen Ansatz, der die bestmögliche Versorgung sicherstellt – nicht nur in der initialen Therapie, sondern auch darüber hinaus“, sagt Jens Weidner, Market Access Direktor bei Bristol Myers Squibb.
Welche konkreten Maßnahmen es im Sinne der bestmöglichen Versorgung zu setzen gilt, wurde im Vorfeld des AHF-Schladming 2024 (siehe Infokasten) in einer Diskussionsrunde erörtert. Herausgearbeitet wurden drei grundsätzliche Strategien: Fokus auf regionale Spitäler und deren Umwidmung auf Versorgungszentren, Forcierung von multiprofessionell aufgestellten Primärversorgungseinheiten mit Einbindung von Allgemeinmediziner:innen und Entwicklung von eHealth-Lösungen als Verbindungen zu den Patient:innen. Die Ergebnisse werden im Rahmen des AHF-Schladming vorgestellt, wo das Thema der wohnortnahen onkologischen Versorgung im Zentrum von Expert:innengesprächen und Workshops stehen wird.