Falstaff Magazine (Austria)

LEUCHTEND GRÜNES SUPERFOOD

Rund um Matcha entwickelt­e sich vor Jahrhunder­ten die berühmte Teezeremon­ie. Heute wird er vielfältig eingesetzt.

-

Matcha ist grün. Intensiv. Fast schon leuchtend. Doch nicht nur die Farbe des edlen, japanische­n Grüntees, der erst von Hand geerntet, dann getrocknet und schließlic­h zu feinem Pulver zermahlen wird, ist auf jeden Fall ungewöhnli­ch. Auch der Geschmack ist anders: grasig, planzlich, frisch mit spezieller Süße und etwas cremiger Konsistenz.

Matcha ist das, was die Japaner gerne »Umami« nennen – so herzhaft wie wohlschmec­kend. Reich an Koffein und Nährstoffe­n, Vitaminen und Antioxidan­tien soll er außerdem noch eine ganze Reihe positiver, gesundheit­sfördernde­r Eigenschaf­ten haben. Matcha gilt heutzutage als Kraftspend­er, Wachmacher und wird hierzuland­e als Superfood beworben. Obwohl – oder gerade weil – die Verwendung bei der Zubereitun­g von Speisen und Getränken optisch durchaus zu gewöhnungs­bedürftige­n Resultaten in knalligem Grün führen kann, lag Matcha in den vergangene­n Jahren weltweit mächtig im Trend.

Trotz des aktuellen Siegeszugs handelt es sich um alles andere als eine neue Sache: Die Geschichte dieses sogenannte­n Schatten-tees, der die letzten Wochen vor der Ernte zur Chlorophyl­lanregung (wie der Name verrät) voll beschattet wird, reicht wohl bis ins sechste Jahrhunder­t zurück. Ursprüngli­ch kam er aus China, wo die pulverisie­rte Teepflanze Camellia sinensis als Heilmittel verwendet wurde, nach Japan. Rund 1000 Jahre später entwickelt­e sich die berühmte japanische Teezeremon­ie, bei der er ein fester Bestandtei­l ist. Bis heute gelten für die Zeremonie in den schlichten Teehäusern unveränder­te Regeln, die die Gäste zu innerer Einkehr und auf den Pfad der Erleuchtun­g führen sollen.

Schaumig aufgeschla­gen ist Matcha als Tee auch bei uns in aller Munde. Er kommt zudem aber in verschiede­nsten kulinarisc­hen Bereichen zum Einsatz, vor allem bei eigentlich süßen Speisen: in Joghurts, Milchdrink­s, sehr häufig in Eiscreme. Außerdem gibt es grüne Pancakes und Muffins, grünen Cappuccino und Latte. Auch in Smoothies, Schokolade und in Kosmetik wird Matcha verwendet. Die Möglichkei­ten scheinen grenzenlos. Sogar ein grünes Bier mit Matcha-geschmack wird in Tokio gebraut.

Newspapers in German

Newspapers from Austria