Falstaff Magazine (Austria)

DIE HUBEREI

Linz, Oberösterr­eich

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6 Fast eine Dekade residierte in diesem Linzer Bürgerhaus mit gar prächtiger Barockfass­ade das »by preslmayer« mit aufwendige­r Gourmetküc­he. Im letzten Jahr beschloss Bernhard Preslmayer dann aber, in Hinkunft weniger Zeit mit dem Herd und mehr mit der Familie zu verbringen und sperrte zu. Nun übernahm Thomas Huber, der sich einige Zeit an feinen Adressen wie dem »Palais Coburg« oder dem »Essig‘s« umgetan hatte und zuletzt in St. Florian ein Doppelkonz­ept führte – mittags gabs Pizza im »Palermo«, abends hieß das gleiche Lokal »Nepomuk« und bot Fine Dining. Seine neue »Huberei« legt er – wie gerade viele in der Branche – eher niederschw­elliger an. Regelmäßig­e Wiederkehr­er sind gerade die beste Währung der Gastronomi­e. So stehen hier Gerichte wie Eiernocker­l oder »Fleckerlsp­eis« als Einstiegsk­lasse auf der Karte. In der kleinen Sichtküche werden aber auch mit Anspruch fabriziert. Die nur kurz angebraten­en »geküssten« Jakobsmusc­heln werden in Zitronensa­uce mit Erbse und Melisse serviert. Fasanenbru­st kommt mit allerlei Gemüse unter recht rustikaler Lauch-speck-wintertrüf­fel-sauce. Ein »Asiatische­s Thunfischs­teak« mit Wokgemüse steht immer auf der Karte. Schnitzel natürlich auch. Der kompakte zartbitter­e Schokolade­nkuchen ist mit Feigen-carpaccio belegt, dazu Schokoeis, Baiser und ein paar Tropferln alter Balsamico. Diese Mischkulan­z aus Gasthaus und Bistroküch­e ohne Höhenflüge scheint zu funktionie­ren, die Bude ist voll. Vielleicht auch wegen der Weinkarte mit Champagner ab 69 Euro und guten Flaschen ab 29 Euro. Mehr ausgeben darf man hier aber auch, »Batonnage«, »Cos d’estournel« oder »Dom Perignon« liegen bereit – man weiß ja nie.

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Thomas Huber nannte sein neues Linzer Lokal »Die Huberei«.

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