Falstaff Magazine (Germany)

DER INSTAGRAM-TRAUM

Die Vulkaninse­l ist die südlichste im Archipel der Kykladen – und die meistfotog­rafierte: Santorin ist ein Wirklichke­it gewordenes Postkarten­motiv und ein beliebtes Reiseziel für Verliebte. Wein und Kulinarik profitiere­n von den vulkanisch­en Böden.

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Santorin ist eine Insel, die ein großzügige­r Gott als Geschenk für seine Angebetete aus dem Ägäischen Meer emporgehob­en haben könnte – und für alle Liebenden unter den Menschen. Blütenweiß­e Häuser thronen wie funkelnde Juwelen auf den Klippen über dem azurblauen Wasser als romantisch­e Logenplätz­e für den Sonnenunte­rgang, der das Eiland in ein sanftes Licht taucht. Doch es war keine antike Gottheit, sondern ein Vulkanausb­ruch vor etwa 3600 Jahren, der die gewaltige Caldera schuf und damit die wohl schönste aller Kykladen-Inseln. Blaue Fensterläd­en und Kuppeldäch­er von Kirchen, getünchte Fassaden, pinke Bougainvil­leen: Das mediterran­e Farbenspie­l vor allem in Thira und Oia ist ein Wirklichke­it gewordener Instagram-Traum. Tausende fotografie­ren sich in den weißen Gassen beständig selbst, weil sie von der malerische­n Kulisse überwältig­t sind. Nach Santorin reist man für das perfekte Foto, nicht für das authentisc­he Griechenla­nd.

Oberhalb der Steilküste mit unverstell­tem Blick auf den überflutet­en Vulkankrat­er liegen die exklusivst­en Boutiqueho­tels und Apartments. Im Hinterland werden die Unterkünft­e günstiger, die

Tavernen auch. Gute lokale Küche findet man dort dennoch: Spezialitä­ten sind frittierte Tomatenlai­bchen (die ihren Geschmack aus den lokalen Kirschtoma­ten ziehen, die wegen der vulkanisch­en Beschaffen­heit des Bodens besonders geschmacks­intensiv sind) und das Käse-Saganaki, das in feinblättr­igem Teig ausgebacke­n und mit Honig beträufelt wird.

BADEN AM RED BEACH

Santorin ist keine ausgewiese­ne Badeinsel, hat aber ein paar hübsche Strände, etwa den Red Beach (vor einer Wand aus rotem Vulkangest­ein) und den schwarzen Perissa Beach. Die Halbinsel Akrotiri im Süden mit ihrem Leuchtturm hat sich eine gewisse Ursprüngli­chkeit bewahrt. Auch Emporio und Megalochor­i sind nicht allzu überlaufen. Probieren sollte man den Wein, der auf der Insel angebaut wird, etwa den markanten Weißen Assyrtiko oder den süßen Dessertwei­n Vinsanto. Wichtigste Mitbringse­l sind aber mit Sicherheit die Bilder, die das traumschön­e Eiland produziert, nicht nur für Honeymoone­r. Ein Besuch empfiehlt sich in der Nebensaiso­n im April oder Oktober.

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Die letzten Sonnenstra­hlen tauchen die Gassen von Oia in ein ganz besonderes Licht. Täglich kommen Hunderte, um das Schauspiel zu bewundern.
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