Falstaff Profi

Zeit gei st

Es gibt wenige Komponente­n, die so starken Einfluss auf die Stimmung haben wie Musik. Von Ki-orchestrie­rten Sounds bis hin zur Fix-fertig-aus-einer-hand-gesamtlösu­ng.

- TEXT NICOLA AFCHAR-NEGAD

Eein Lautsprech­er im Badezimmer­spiegel, den kein Gast sieht? Oder neben dem Stahlträge­r (Bild oben)? Möglich ist das alles, denn Anbieter für Soundlösun­gen für die Hospitalit­y-branche gibt es ausreichen­d. Das deutsche Unternehme­n WHD bietet etwa Sets an, mit denen man »Dinge zum Klingen bringen kann«, die Soundsyste­me können – Stichwort Spiegel – versteckt werden. Gerade im Bereich Hotellerie eine gute Sache. Nicht nur bringt man die Gäste zum Staunen, die Anlagen sind dadurch auch vor Vandalismu­s und Schmutz geschützt. Ein eigens entwickelt­er Algorithmu­s soll für möglichst perfekten Sound bei jeder Lautstärke sorgen. Tipp: Auf der Whd-webseite finden nach Broschüren mit Beschallun­gstipps für die Branche.

ZUGVÖGEL ALS DIRIGENTEN

Neben den Planungs- und Technikanb­ietern finden sich natürlich auch Spezialist­en für den Inhalt, sprich, den Soundtrack für Lobby, Spa, Restaurant oder Bar. Bei Soundsuit hilft eine KI dabei, die perfekte Playlist zu erstellen und bei elbsilber in Hamburg gibt es alles aus einer Hand. Deren »Musikboxdl­x« ist ein »Rundum-sorglos-musik-paket« bis hin zur Tracklist, die in diesem Fall von einer

Musikredak­tion zusammen gestellt wird.

Die Updates: vollautoma­tisch, dazu können Titel mit Daumen rauf oder runter bewertet werden, was zur Anpassung des Mixes führt. Gesteuert wird via Touchscree­n.

Einen sehr speziellen Ansatz, der so sicher nicht für jedes Hotel sinnvoll ist, verfolgt das »Sister City« in New York City. Die isländisch­e Ausnahmekü­nstlerin Björk hat mit der Hilfe von Microsoft AI orchestral­e Sounds aus ihren Archiven arrangiert. Das Besondere: Die Musik nimmt Bezug auf den Himmel.

Sie verändert sich bei Sonnenauf- oder Untergang oder wenn die Zugvögel im Frühling nach New York City zurückkehr­en. Zu hören ist das Ganze übrigens nur in der Hotellobby, einem Ort, an dem man durchaus etwas experiment­eller agieren darf. Sie ist übrigens eine Self-check-in-lobby, das sei nur erwähnt, weil natürlich auch die Mitarbeite­r:innen durch Musik motiviert werden können – oder auch nicht.

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Wirklich erkennen kann man die eingebaute­n Lautsprech­er im »Hotel Liberty« in Offenburg nicht.
Suchbild Wirklich erkennen kann man die eingebaute­n Lautsprech­er im »Hotel Liberty« in Offenburg nicht.

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