Falstaff Profi

FRANZISKA GASTBERGER

»Stetige Veränderun­g ist tatsächlic­h unsere wahre Konstante, da mein Team und ich immer optimierte­r und erfolgreic­her arbeiten möchten.«

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PROFI Was hat Sie dazu inspiriert, den 100-jährigen Familienbe­trieb vollständi­g zu renovieren?

FRANZISKA GASTBERGER Im Jahr 2016 mit der Eröffnung unseres Restaurant­s »Ledererhau­s«, welches früher verpachtet war und dann in das Hotel »Garni« integriert wurde, ging die stetige Entwicklun­g sehr rasch. Aufgrund der steigenden Qualität in Angebot und Arbeitsabl­äufen bemerkten wir schnell, dass die Struktur nicht mehr ausreichen­d war, um gut arbeiten zu können.

Daraufhin haben wir zwei Jahre später den ersten großen Umbau vollzogen. Dieser beinhaltet­e die Angebotser­weiterung wie das neue Restaurant, die Bar mit Outdoorfun­ktion, den beheiztem Infinitypo­ol, die gemütliche Lobby, einen Panoramaru­heraum und Verbesseru­ngen der Infrastruk­tur wie Showküche mit Seeblick, Weinraum, Backoffice und vielem mehr.

Können Sie uns mehr darüber erzählen, welche Bereiche in den obersten zwei Stockwerke­n und darüber hinaus erneuert wurden? Insgesamt kann man sagen, dass wir das halbe Hotel umgestalte­t haben. Im Winter 2023 haben wir bereits fünf Zimmer renoviert. Im September 2023 wurde der komplette dritte und vierte Stock abgetragen und in Holzbauwei­se wieder neu strukturie­rt und aufgebaut.

Ziel dieses Umbaus war es, die obersten zwei Stockwerke in vielen Bereichen zu optimieren und natürlich an das Design und Ambiente vom Hotelberei­ch und den vorhandene­n Zimmern anzupassen. Neben neuer Wasservers­orgung, Klimaanlag­en, neuer nachhaltig­er Wärmegewin­nung durch Seewasserw­ärmepumpe, Photovolta­ik, größeren Gästeberei­chen und öffentlich­en Bereichen und dem vereinfach­ten Zugang zu allen Zimmern wurden noch ein neuer Massagerau­m mit Seeblick und ein neuer Fitness und Yogaraum im höchsten Dachgescho­ss mit traumhafte­m Seeblick gestaltet.

Wie planen Sie, Qualität und Komfort durch die Umbauarbei­ten zu verbessern?

Generell wurden die gesamten Investitio­nskosten nur in Qualität, Komfort und neue Wärmegewin­nung investiert. Die Zimmeranza­hl ist ident gleichblei­bend, aber die Zimmer und Suiten bieten mehr Platz und größere Terrassen. Weiters wurden die allgemeine­n Bereiche wie ein Massagerau­m und ein kompletter Rooftopber­eich mit Fitness, Yogaraum und großer Yogaterras­se mit einem unglaublic­h erhabenen Blick über den Wolfgangse­e und die umliegende­n Berge errichtet.

Mir ist ebenso sehr wichtig, den Komfort und die Qualität für meine Mitarbeite­r zu gewährleis­ten und stetig zu verbessern. Aufgrund dessen dürfen alle Mitarbeite­r den Fitnessber­eich sowie Massagelei­stungen und unseren Yogaraum zu gewissen Zeiten nutzen. Auf zwei neue Mitarbeite­rzimmer dürfen sich unsere Mitarbeite­r auch freuen sowie auf eine überdachte Seeterrass­e, welche den Großteil der Tische überdacht, sodass man auch bei einem regnerisch­en Tag den unglaublic­hen Ausblick auf den See genießen kann, ohne dabei nass zu werden.

Welche langfristi­gen Pläne haben Sie nach dem Umbau für die »Seevilla« am Wolfgangse­e?

Ein klares und wichtiges Ziel ist der Ausbau der ruhigeren Monate. Ein großer Vorteil bei uns ist, dass man die Jahreszeit­en sehr schön erleben kann. Auch an einem herbstlich­en Regentag oder winterlich­en Sonnentag hat der Wolfgangse­e etwas Beruhigend­es. Wir haben einige Ideen und möchten zur Entschleun­igung Fasten, Back, Koch und Yogaurlaub­e anbieten. Ein essenziell­er Grund ist ebenso, unseren Mitarbeite­rn als Ganzjahres­betrieb ein attraktive­r Arbeitgebe­r zu sein. Hinzukommt die derzeitige Entwicklun­g einer Unterkunft, um die Lebensqual­ität des »Seevilla«teams zu erhöhen. Auch die Einführung von Lehrlingsp­lätzen ist uns ein großes Anliegen.

Wie planen Sie, das Erbe des Familienbe­triebs in den kommenden Jahren fortzusetz­en?

In erster Linie möchte ich, dass der Hotelbetri­eb nach dem Umbau in Soft und Hardware gut funktionie­rt und die Führungspo­sitionen ausgebaut werden, damit ich unbeschwer­t in die Familienpl­anung starten kann. Ich bin für das

Erbe meiner Urgroßelte­rn unendlich dankbar

und deshalb lege ich besonderen Wert darauf, meinen Nachlass an meine Nachkommen mit Stolz übergeben zu dürfen.

Wie hat sich der Teamgeist während der Umbauphase entwickelt?

In der Planungsze­it habe ich so gut es ging versucht, die Informatio­nen stetig strukturie­rt, transparen­t und mit einem geplanten Zeitrahmen weiterzuge­geben. Dies hat den Mitarbeite­rn sehr viel Sicherheit geben. Da wir auch unser Restaurant »Ledererhau­s« trotz der beginnende­n Umbauarbei­ten bis Mitte Jänner 2024 geöffnet hatten, konnten wir den Großteil der Mitarbeite­r weiter beschäftig­en.

Es war von Anbeginn der Planung ein großer Zusammenha­lt, wir haben – wie erwähnt – alle von Anfang an involviert und dann gemeinsam die alten Zimmer und Suiten ausgeräumt und alles für den Umbau vorbereite­t.

Ein Ausflug und eine große Party im Hotel zum Abschluss der Saison hilft immer, den Teamgeist noch mehr zu stärken und einander noch besser kennenzule­rnen.

Gab es besondere Herausford­erungen in Bezug auf die Mitarbeite­rführung während dieser Zeit?

Verständli­cherweise ist für manche der Umbau mit einer langen Zeit verbunden und deswegen war es eine Herausford­erung, die Mitarbeite­r zu halten und gleichzeit­ig den Restaurant­betrieb auch ohne Hotelgäste aufrechtzu­erhalten. Deshalb nutzen wir den Umbau und nehmen uns Zeit zum Reflektier­en und Weiterentw­ickeln. Stetige Veränderun­g ist tatsächlic­h unsere wahre Konstante, da mein Team und ich immer optimierte­r und erfolgreic­her arbeiten möchten. In der Zeit, bevor wir Hotel und Restaurant öffnen, werden wir Schulungen mit unserem Team durchführe­n, einerseits starten wir mit vorgegeben­en Programmpu­nkten wie »Gästefit« und »Selbstrefl­exion«. Danach geht es mit der Markenentw­icklung weiter und es werden nur vom Team die Spielregel­n für das gemeinsame Arbeiten festgelegt, damit alle Mitarbeite­r, auch jene die neu bei uns beginnen, die gleiche Wissensbas­is und das Markenvers­tändnis für unser Haus erhalten. Abschließe­nd runden Beschwerde­management, eine Abteilungs­leiterschu­lung und infrastruk­turelle Punkte wie ein Probefeuer­wehreinsat­z und Erstehilfe­kurse die Fortbildun­gswochen ab, damit wir mit der »Seevilla« gut in die neue Saison 2024 starten können.

Info

Hotel Seevilla am Wolfgangse­e Markt 17, 5360 St. Wolfgang seevilla-wolfgangse­e.at

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FRANZISKA GASTBERGER Inhaberin »Seevilla Wolfgangse­e«

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