Heute - Niederösterreich Ausgabe
„80 Prozent der Bürger haben Interesse an Essensherkunft“
Nö. Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner (VP) spricht im „ Heute“- Interview über Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel, Gemeinschaftsverpflegung und die Probleme am Land.
Wieso tritt der Bauernbund so offensiv für die Herkunftsbezeichnung bei Lebensmitteln in Schulen, Spitälern usw. ein?
Das ist eine langjährige Forderung von uns, heute werden über 50 % der Mahlzeiten außer Haus verspeist. Und ein Großteil eben in der Gemeinschaftsverpflegung. Und da wollen wir, dass die Herkunft der Eier und des Fleisches transparent ist. 8 von 10 Österreichern wollen wissen, woher ihr Essen kommt.
Setzen Sie wieder auf Initiativen und Aktionismus?
Ja. Landhaus, alle Klini-
Klaudia Tanner: Tanner:
ken, Pflegeheime, Fachschulen und einige höhere Schulen sind schon Partner unserer Initiative „Unser Essen. Gut zu wissen, wo’s herkommt“. Wir wollen, dass diese Praxis bundesweit verankert wird. Am 20. 10. werden wir vor Supermärkten Unterschriften sammeln.
Dürre, Wetterkapriolen, Schädlinge – wie können Bauern noch ordentlich wirtschaften?
Landwirte brauchen echte Preise, einen fairen Anteil an der Wertschöpfungskette.
Tanner:
„Heute“: Ist das Land gegenüber der Stadt konkurrenzfähig?
Es muss am Land lebenswert bleiben – Nahversorgung, Gesundheitsversorgung, Breitbandausbau. In den ländlichen Gebieten müssen wir die gleichen Chancen haben wie in der Stadt, nur so kann Abwanderung verhindert werden
Tanner: