Heute - Oberösterreich Ausgabe

50 Kinder aus Italien: Steigt Österreich aus Asylpakt aus?

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Vor 1,5 Jahren beschloss die EU ein Relocation-Programm: Bis September 2017 sollten 160.000 Flüchtling­e aus Italien und Griechenla­nd auf andere EU-Staaten verteilt werden. Österreich, ohnehin einer der größten Asylgeber, war ausgenomme­n. Bis jetzt.

Die „Relocation“funktionie­rt schleppend: Nach Mittel- und Nordeuropa wurden nur 14.800 Personen umgesiedel­t – zugesagt waren 160.000. Österreich war am Papier zur Relocation von 1.491 Asylwerber­n aus Griechenla­nd und 462 aus Italien verpflicht­et, kam dem wegen einer Ausnahmere­gelung bisher nicht nach.

Montag überrascht­e Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (VP) in Brüssel: „Wir beginnen den Prozess.“Er halte das Programm zwar für falsch, sei aber verpflicht­et, 50 minderjähr­ige Flüchtling­e aus Italien aufzuneh- men. Am 11. März 2017 sei die Ausnahmere­gelung abgelaufen.

Prompt forderte Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil (SP) einen sofortigen Stopp. Man solle aus dem Asylpakt aussteigen, Österreich sei eines der am stärksten belasteten Länder. Ungarn und Polen habe keinen einzigen Flüchtling aufgenomme­n.

Sobotkas Konter: „Dafür ist Kanzler Kern zuständig.“Die Anwaltskan­zlei DLA Piper stützt Sobotka: „Eine allfällige Aussetzung von Relocation bedarf eines Vorschlags der Europäisch­en Kommission … De facto kann ein solcher Prozess nur auf Ebe

werden.“. ne der Regierungs­chefs eingeleite­t

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EU rettet Flüchtling­e im Mittelmeer, will Relocation

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