Heute - Oberösterreich Ausgabe
Für 500.000 € kein Bankbeleg
Grasser behauptet vor Gericht unter Gelächter Unglaubliches
Für eine Verurteilung braucht es rechtens keinen schlagenden Beweis. Das Gericht kann auch die Summe von Indizien werten. So gesehen begab sich Karl-Heinz Grasser gestern beim Prozess auf glattes Parkett.
Hohe Rutschgefahr für KarlHeinz Grasser (49) am ersten Tag seiner Einvernahme. Thema: Herkunft und Veranlagung von verdächtigen 500.000 Euro.
Grasser sagt, das Geld stamme von seiner Schwiegermutter. Sie habe es ihm und Ehefrau Fiona Ende 2005 in der Schweiz in Teilbeträgen übergeben, um sein kaufmännisches Talent zu testen.
Seltsam: Laut Zeit-Weg-Diagrammen der Anklage waren die Beteiligten bei angeblichen Treffen in verschiedenen Ländern.
Der damalige Finanzminister zahlte die halbe Million bei der Meinl Bank ein – ohne Bestätigung! „Ich habe keine verlangt“, so KHG. Gelächter im Saal dazu musste Grassers Stift büßen. Er wurde minutenlang gedreht.
Das Vermögen landete treuhändisch bei einer „Ferint AG“. Die kaufte Genussscheine der Hypo Alpe Adria – mit tollem Gewinn. Resultat: 2009 flossen 780.000 Euro ins Steuerparadies Belize – zu „Mandarin“von Fionas Vermögensberater Wicki.
Glatter Zufall: Auch Grasser-Trauzeuge Meischberger war „Mandarin“-Kunde – mit BuwogSchmiergeld