Heute - Oberösterreich Ausgabe

„Verstehe von Kindern nicht mehr viel“

- von Manuela Tiefnig „News“,

G„Wie soll ich denn wissen, was Kinder bewegt, wenn sie einen halben Tag lang über dem Smartphone sitzen und irgendetwa­s mit zwei Daumen drauf tun?“

Für Christine Nöstlinger ist nach 150 Bänden und 50 Jahren Schluss: Die Autorin verrät im aktuellen niemals mehr Kinderbüch­er schreiben zu wollen. Denn: „Ich verstehe von heutigen Kinder nicht mehr so viel, urkenkönig, Maikäfer und Franz sind Geschichte: Kinderbuch-Ikone Christine Nöstlinger durchschau­t die Welt der Kleinsten wegen Handy, Erziehung und Co. nicht mehr und macht Schluss mit Schreiben. das ist aber kein abfälliges Urteil.“

Den Grund sieht sie weniger in der antiautori­tären Erziehung („Habe ich immer für Unsinn gehalten“) als eher in der „Zivilisati­on, die überall Risse kriegt – bösartig war die Menschheit immer“. Ihrem Motto („Ein gutes Buch nimmt das Kind ernst und ermöglicht es, dass es ein

Stück mehr von der Welt kapiert“) blieb sie fast immer treu („Meine misslungen­en Bücher habe ich vergessen“), mittlerwei­le kann die bald 82-Jährige das Haus nicht mehr verlassen („Darf mich nicht beschweren, habe 60 Jahre geraucht“). Für bösartige Dialektged­ichte wird sie weiterhin den Stift schwingen. Ein bisserl Wehmut kommt bei der Wienerin wegen derzeitige­r Lebensumst­ände auf, aber „nicht, weil ich keine Kinderbüch­er mehr schreibe“. Schade!

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Nöstlinger: „Mit 82 darf man zu arbeiten aufhören!“

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