Heute - Oberösterreich Ausgabe
Die KunstMillionenshow
Monet in der Albertina, „Heute“backstage
Sollten Sie einmal in die Verlegenheit kommen, ein Bild um 100 Mio. Euro auszupacken, lassen Sie sich eines gesagt sein: Weiße Handschuhe reichen dafür nicht!
Am Dienstag landeten die Leihgaben für die große Monet-Schau (ab 21.9.) aus 40 internationalen Top-Museen in Wien – der Aufwand, der dafür betrieben wurde, ist laut Klaus Albrecht Schröder „enorm“. Bitte um ein paar Zahlen, die aus dem Rahmen fallen, Herr Direktor: „Eine einzige Verpackungsbox kostet 25.000 Euro. Sie besteht aus vier Schichten, die den zwei großen Gefahren trotzen: Erschütterung und Feuer. So übersteht der Inhalt einen Sturz aus bis zu sechs Metern Höhe, etwa beim Beladen des Flugzeugs, unbeschadet. Und im Brandfall schafft der Innenaufbau einen Interventionszeitraum von bis zu 90 Minuten bei 900 Grad.“
Ein Kurier lässt die verpackte Kunst nie aus den Augen, er darf sogar mit aufs Rollfeld. Und: „Kein Zoll der Welt ist befugt, die Kisten zu öffnen. Die Abnahme erfolgt erst im klimatisierten Ausstellungsraum.“Vom Flughafen ins Museum gelangen sie entweder „im großen Stil mit Polizei-Eskorte oder in Transportern ohne Branding. Da würde keiner auf die Idee kommen, sie zu überfallen.“Und der immense Aufwand zahlt sich aus. „In 40 Berufsjahren und mehr als 200 Ausstellungen ist noch nie etwas passiert.“
Die wertvollsten der 100 Meisterwerke des französischen Impressionisten kommen auf 100 Mio. Euro, für die Schau berappt die Albertina 2,5 Mio. Euro. Sie könnte an Van Goghs Besucherrekord (600.000!) von 2008 kratzen. Am Starttag öffnet das Haus erstmals um 9 Uhr – und noch ein Tipp: „Lange Nacht der Museen“, 6.10. www.albertina.at