Heute - Oberösterreich Ausgabe
„Überall derselbe Schwachsinn …“
In „Märzengrund“, angelehnt an ein Theaterstück von Felix Mitterer, schlüpft Johannes Krisch in die Rolle des Einsiedlers Elias. Verena Altenberger spielt die Moid. Die Stars im Interview.
Nach „Die beste aller Welten“macht Regisseur Andreas Goinger nun Mitterers „Märzengrund“zum Film. In der Hauptrolle wendet sich Elias (Johannes Krisch) von der Gesellschaft ab und zieht sich in die Berge zurück. Verena Altenberger gibt als „Moid mit de Gamsaugen“seine verlorene Liebe.
Isolation Auf die Rolle des Einsiedlers hat sich Krisch „durch Zurückziehen in die Einsiedelei“vorbereitet, sagt er zu „Heute“. In „Märzengrund“lehnt sich Elias gegen eine Gesellschaft auf, in der Geld regiert. Welche Parallelen er zur Gegenwart zieht? „Die Gesellschaft hat sich, was Geld und Besitztümer betrifft, seit der Steinzeit nicht verändert. Es bleibt also nur der Weg in die Isolation, wenn man in diesem Spiel nicht mitspielen will.“Besitztümer Wie Elias ohne Besitztümer zu leben, das würde Altenberger und Krisch nicht schwerfallen. „Ich lebe ohnehin meist nur aus einem Koffer – vieles trage ich nicht mit mir herum. Am meisten ‚brauche‘ ich vermutlich mein Handy. Das ist mein ausgelagertes Gehirn“, sagt Altenberger. „Ich glaube, dass man letztendlich ohne alle Besitztümer leben kann. Familie, Gesundheit, Frieden und Liebe sind meiner Meinung nach das Wertvollste in unserem Leben“, so Krisch.
Oben am Berg Die Dreharbeiten fanden unter anderem im
Sellraintal auf 2.500 Meter Höhe statt. Elias’ Einsiedlerhütte wurde dafür extra mit einem Helikopter auf den Berg geflogen. Ob Krisch nach so viel Zeit am Berg trotzdem auf Heimaturlaub setzt oder doch Urlaub von der Heimat braucht? „Wenn es politisch so weitergeht, lieber Urlaub von der Heimat. Aber wohin dann? Überall derselbe Schwachsinn.“Die Dreharbeiten zu „Märzengrund“werden im Winter fortgesetzt. Der Film soll voraussichtlich im Herbst 2021 in die heimischen Kinos kommen