Heute - Oberösterreich Ausgabe
Katastrophen, „WUnifeälilen: Krimi im TV“
■ 7 Stunden Räuberjagd in Wien ■ Tobender auf Dach warf 300 Ziegel Dieses Paar erlebte alles live mit
Nervenzerfetzende sieben Stunden lang hielt ein Ziegelwerfer die Wiener Polizei in Atem. Der Mann war vor den Beamten auf ein Dach geflüchtet und ließ Hunderte Schindeln auf sie herabregnen. Schließlich wurde er mit Elektroschocks überwältigt.
Punkt 2.15 Uhr hatten die Fahnder in der Nacht zum Donnerstag an die Tür des Verdächtigen in der Wattgasse 96 in Hernals geklopft. Sie waren extra spät gekommen, um den 36-jährigen Bewohner im Schlaf zu überraschen. Denn der Raubverdächtige war als Gewalttäter bekannt, man rechnete mit Widerstand. Doch was dann passierte, sprengte jede Vorstellung.
Hysterisch „Schleicht’s euch!“brüllend, verbarrikadierte der Türke die Tür von innen mit einer Couch und Mistkübeln. Bis die WEGA den Kollegen zu Hilfe kam und die Wohnung aufbrach, war der Gesuchte längst aus dem Fenster auf das Dach geklettert. Dort lauerte er – wie ein Polizist, der hinausschaute, schmerzhaft erfahren musste. Kaum hatte er den Kopf vorgestreckt, traf ihn schon ein Ziegel.
Dann ging es erst so richtig los: Rasend schnell schmiss der 36-Jährige einen Stein nach dem anderen in die Tiefe. Die Brocken zerschellten auf Streifenwagen und am Gehsteig. Die inzwischen angerückten rund hundert Polizisten sprangen in Deckung. Schließlich fuhren Verhandler mit einem Kran zu dem schreienden Mann hoch. Doch der ließ einfach nicht mit sich reden.
Spezialisten von Cobra und WEGA schlichen sich Minuten später auf das Dach und versuchten, den Tobenden zu überwältigen. Zweimal sprangen sie den Mann an, doch der konnte mit riskanten Sprints entkommen. Sofort begann er wieder Steine zu werfen. Die Beamten schützten sich mit Schilden.
Um 9.10 Uhr machten sie dann dem Spuk ein Ende. Stromstöße aus Taser-Pistolen warfen den Ziegelwerfer um. Er wurde vom Dach und in die Psychiatrie geschafft. In seinen Taschen hatte er drei Messer