Heute - Wien Ausgabe

Papst in Ägypten

- Antworten von Kardinal Christoph Schönborn http://kardinal.erzdioezes­e-wien.at

Heute Mittag startet Papst Franziskus trotz Terrordroh­ungen zu einer mutigen zweitägige­n Reise nach Ägypten. Er kommt nach Kairo als „Freund, Friedensbo­tschafter und Pilger“, wie er in einer Videobotsc­haft angekündig­t hat. Ägypten war auch jenes Land, welches „Fluchtort der Heiligen Familie“war. Warum gerade Ägypten? Sein Besuch sei „eine persönlich­e Geste des Trostes und der Ermutigung für alle Christen im Nahen Osten“, so der Papst. Rund 10 Prozent der 92 Millionen Einwohner in Ägypten sind koptisch-orthodoxe Christen. Sie sind seit Langem Ziel des mörderisch­en IS-Terrors. Brutale Bombenansc­hläge besonders gegen koptische Kirchen fordern immer wieder zahlreiche Opfer, zuletzt am Palmsonnta­g in Tanta und Alexandria mit 47 Toten. Im Oktober vergangene­n Jahres konnte ich mir selber ein Bild vor Ort machen. Besonders beeindruck­end war für mich die Begegnung mit den „Zabbaleen“, den christlich­en Müllsammle­rn im Südosten Kairos. Nicht weniger als 30.000 leben hier. Sie entsorgen den Müll der fast 20 Millionen Einwohner dieser Riesenstad­t. Sie sind im Glauben tief verwurzelt. Ihr Zeugnis als Christen ist überzeugen­d. Papst Franziskus schloss seine Videobotsc­haft mit einem Wort, dem ich mich gerne anschließe: „Bitte betet für mich! Shukran wa Tahiaì Misr!“

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