Aus Protest: Lehrer-Auftritt in Stadthalle
Die Schule soll reformiert werden, das Autonomie-Paket ist geschnürt. Noch bis Sonntag läuft die Begutachtung. Gegen die Reform mobilisieren nach den Eltern nun die Lehrer: Sie sei „praxisfern“. Bildungsministerin Hammerschmid (SPÖ) hat bereits angekündigt, das Reformpaket nicht mehr aufzuschnüren. Bereits 800 Stellungnahmen sollen zum Entwurf vorliegen. Heftigste Kritiker: Eltern und Lehrer. Letztere trafen einander Donnerstagvormittag in der Wiener Stadthalle E zur Info-Veranstaltung. Die wird als eine Maßnahme gegen die Reform verstanden, am 4. Mai startet eine Unterschriftenaktion. Von Streik sieht man noch ab. Das kritisieren die Lehrer am heftigsten: Kosten Der Gesetzesentwurf geht von „Kostenneutralität“aus. Dem widerspricht die Lehrergewerkschaft. Durch die ClusterBildung (Zusammenschluss von bis zu acht Schulen) sollen zwar Direktionsposten eingespart werden, das Geld würde aber für administratives Personal verwendet – statt Schulen eine autonome Eigenfinanzierung zu ermöglichen. Schülerzahl Die Cluster-Bildung sei nur im ländlichen Raum sinnvoll. Lehrer befürchten eine versteckte Sparmaßnahme und eine Erhöhung der Schüleranzahl pro Klasse, vor allem in Wien. Zwei Schüler mehr pro Klasse spare hier 400 Klassenräume ein. Sonderpädagogik Die Sonderschul-Zentren ZIS sollen in ihrer jetzigen Form aufgelöst werden, stattdessen Pädagogen vom Land zentral eingesetzt und Kinder mit Förderbedarf in Regelschulen inkludiert werden. Die Gewerkschaft warnt davor, Sonderpädagogen durch „billige Assistenzkräfte“zu ersetzen