Jubelschrei nach Sieg in Cannes
Diane Kruger, Joaquin Phoenix und Nicole Kidman räumten Preise ab
Die Goldene Palme übersiedelt nach Schweden: Regisseur Ruben Östlund gewann in Cannes den Hauptpreis mit der KunstbetriebsFarce „The Square“. Michael Haneke blieb mit „Happy End“unbelohnt. Vor drei Jahren machte er mit dem Katastrophen-Drama „Höhere Gewalt“Furore – jetzt ist der Schwede Ruben Östlund Besitzer der Goldenen Palme. Die Jury von Cannes zeichnete den 43-jährigen Östlund am Sonntag für seine Kunstbe- triebs-Groteske „The Square“aus, die einen selbstverliebten, aber glücklosen Museums-Chef ins Zentrum stellt. Der Preis für die beste Darstellerin ging an Hollywood-Star Diane Kruger, die mit Regisseur Fatih Akin – von ihm bekam sie gestern einen dicken Kuss – ihren ersten deutschsprachigen Film drehte. In „Aus dem Nichts“spielt sie eine Frau, die bei einem von Neonazis verübten Terroranschlag Mann und Sohn verliert. Joaquin Phoenix wurde für seine Rolle im Thriller „You Were Never Really Here“zum besten Darsteller gewählt. Nicole Kidman bekam den Spezialpreis zum 70-Jahr-Jubiläum des Festivals. Die übrigen Auszeichnungen gingen an Filmemacher aus Europa. Der Franzose Robin Campillo holte mit dem AIDSDrama „120 BPM“den Großen Preis der Jury, der Russe Andrej Zvyagintsev erhielt für die Familientragödie „Loveless“den Jury-Preis. Der zweifache GoldenePalme-Gewinner Michael Haneke bekam für seinen neuen Film „Happy End“keine weitere Cannes-Auszeichnung hinzu. Hollywood-Größe Tom Hanks musste sich für die Dan-Brown-Verfilmung „Inferno“mit dem Negativpreis „Gurke 2017“begnügen