Kern-Pizzeria lässt Kanzleramt hungern
Einen Monat nach dem Kern-Video besuchte „Heute“den Wiener Italiener „That’s Amore“
Selbst für (Teilzeit-) Mitarbeiter gibt es keine Ausnahmen: Für den Wiener Italiener „That’s Amore“ist auch nach dem Auftritt des Kanzlers als Essenslieferant an den Grenzen des dritten Bezirks Endstation. Beim „Heute“- Besuch einen Monat nach dem Pizza-Clip erzählt Geschäftsführer Christoph Silberbauer: „Unlängst kam eine Großbestellung aus dem Kanzleramt. Aber wir fahren nicht quer durch Wien – aus die Maus, da kann anrufen, wer will.“Überhaupt ordnet er den Dreh des Kanzlers in seiner seit sechs Jahren bestehenden Pizzeria erstaunlich nüchtern ein: „Ich erfuhr erst am Tag der Aufnahme davon, dass der Kanzler kommt. Da kann man dann auch nicht mehr nein sagen“, so Silberbauer.
Pizza-Boss: „Es rennt an“
Der 42-Jährige sieht sich selbst als politischen Menschen, allerdings ohne Parteibuch. Wie die Wochen seit dem eine Million Mal aufgerufenen Filmchen bei ihm zu Buche geschlagen haben? „Es rennt an, der Presseansturm war recht massiv.“Umsatz? „Zwischen 10 und 20 Prozent mehr. Doch so viel Publicity wirkt sich eher längerfristig aus – ein Salzburger setzt sich ja nicht gleich ins Auto, um bei uns eine Pizza zu essen.“ Jetzt aber ans Eingemachte: Wie viel an dem Video war echt, wie viel Inszenierung? „Nur der erste Pizzaempfänger war von der SPÖ ausgesucht, damit ein Dreh fix im Kasten ist. Die restlichen Kunden habe ich festgelegt, die wussten von nichts.“Und die Slimfit-Pizzajacke? „Die hat der Kanzler selbst mitgebracht, wir verwenden gar keine – ich finde das ein bisserl too much.“Sie soll bei „Licht ins Dunkel“versteigert werden. Da darf sie ruhig too much einbringen