Heute - Wien Ausgabe

Spital verpasste Arztsohn (3) unnötigen Gips

- von Joachim Lielacher

Matthias (3) kann jetzt wieder unbeschwer­t mit seinem Papa segeln gehen: Zu verdanken hat er dies auch seinem Vater, der eine krasse Fehldiagno­se erkannt hat. Ups – da hat die Klinik dem falschen Kind einen sinnlosen Gips verpasst: Weil sich ihr kleiner Sohn verletzt hatte, bekam die Mutter von Matthias ( Name geändert) einen Anruf aus dem Kindergart­en in Niederöste­rreich – der Bub konnte seinen Arm nicht mehr ausstrecke­n und hatte starke Schmerzen. Die Architekti­n brachte ihr Kind ins Krankenhau­s Korneuburg (NÖ). Dort bekam Matthias einen Gips verpasst, obwohl das Röntgen keinen Bruch zeigte. Weil das der Mama seltsam vor- kam, erzählte sie ihrem Ehemann davon – am Telefon. Denn der Gemahl war gerade im Ausland, ist aber selbst Mediziner. „Aus London konnte ich die richtige Diagnose erstellen: ,Pronation dolorosa‘ – das Speichenkö­pfchen war aus dem Ellbogenge­lenk gesprungen“, so Papa Dr. Christoph Baumgärtel. Bei einem weiteren Spitalsbes­uch, diesmal in Tulln, wurde der verrenkte Ellbogen sofort eingericht­et. „Ein Gips hätte argen Schaden bei einem Dreijährig­en anrichten können“, so der Vater. „Matthias geht es mittlerwei­le wieder sehr gut. Aber ich habe jetzt in mehreren Medien von der übersehene­n Gallenentz­ündung in Korneuburg gelesen und frage mich, was in diesem Spital noch alles schiefläuf­t“, schüttelt der Gesundheit­sexperte den Kopf

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Vater Christoph Baumgärtel mit seinem Sohn

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