Frau benachteiligt: Postenschacher im Justizministerium?
Gefälligkeitsgutachten und voreingenommene Personen in der Begutachtungskommission? Laut Insidern und hohen Beamten soll die Besetzung des Abteilungsleiterpostens für Sicherheit, Bau und Finanzen in der Generaldirektion des Justizministeriums eine geschobene Partie sein. Konkret rittern zwei Bewerber um die Position – ein Mann und eine Frau. Beide sind Hofräte, Chefs von großen Justizanstalten in Österreich, studierte Juristen, also gleich qualifiziert. „Und in so einem Fall sieht das Bundesgesetz nach den Vorgaben des Frauen- förderungsplans eigentlich eine Bevorzugung des weiblichen Mitstreiters vor und nicht umgekehrt“, erklärt der Justizbeamte. Nach seinen Angaben dürfte die Entscheidung zugunsten des Mannes schon vor Wochen gefallen sein, in internen Sitzungen fielen eindeutige Hinweise (die Tonbandaufnahmen liegen „ Heute“vor). Justizminister Wolfgang Brandstetter (VP) dürfte von der Causa nichts wissen. Britta Tichy-Martin, Sprecherin des Justizministeriums: „Der Besetzungsvorgang ist noch nicht abgeschlossen, weshalb ich zum Ausgang momentan noch keine Infos erteilen kann. Aus Wah- rung der Persönlichkeitsrechte können die jeweiligen Erwägungsgründe auch nicht nach außen offen gelegt werden. Aber der Vorwurf ist haltlos.“„Der Mann ist leichter zu steuern und der Vater der weiblichen Bewerberin hatte einmal das falsche Parteibuch“, so der Beamte über die angeblichen Gründe