Erster schwarzer Polizist unter schwerem Beschuss
Weil Spitzenpolizist Embe Kandolo (40) beruflich ein zweites Standbein wollte, stolperte er in eine wilde Affäre. Einstige Geschäftspartner behaupten, der Inspektor habe einen Lkw veruntreut.
Embe Kandolo (40) hat früher oft Schlagzeilen gemacht. Denn der Sohn von Einwanderern aus dem Kongo startete bunt ins Berufsleben. Er war der erste schwarze Unteroffizier des Heeres, später der erste schwarze Wächter in Stein. Und 2006 wurde der Wiener als erster Afro-Cop der Hauptstadt bestaunt. Bei der Polizei aber ist Kandolo (40) angekommen – und stieg rasch in den Kriminaldienst auf (Tatortgruppe). Vergangene Woche berichteten Medien wieder über den Inspektor. Aber diesmal trafen ihn die Schlagzeilen wie Schläge. Denn da stand „Vorzeige-Polizist im Visier“und „Untreue-Verdacht“. Kandolo geknickt: „Alles Unsinn. Ich habe mich nur mit falschen Partnern eingelassen.“Sein Verhängnis: Um auch als Beamter den Kitzel des Wettbewerbs zu spüren, gründete Kandolo 2013 ein Transportunternehmen. Und 2016 glaubte er einer Türkin und deren Lovern: „Die sagten, sie haben gute Drähte zu Fuhren aus der Türkei.“Aber die gemeinsame GmbH erwies sich als Tohuwabohu. Kein einziger Auftrag, dafür ständig Streit. Ein übereilt gekaufter Lkw bekam keine Kennzeichen. Kandolo musste den Wagen auf Abstellplätzen parken. Als er im März entnervt aus dem Projekt ausstieg, zeigten die „Partner“an, er habe den Lkw veruntreut. Ermittler klärten rasch: Polizist Kandolo hat eine weiße Weste und macht weiter Dienst. Aber seine Gegner lassen nicht locker. Also bat der Cop jetzt einen TopVerteidiger um Hilfe. Auf dessen Karten steht: „If your are caught by the police, call Lawyer Roland Friis“. Kandolo bringt’s zum Schmunzeln