Heute - Wien Ausgabe

Zeckenbiss endete für Burschen fatal

- von Amra Duric

Zwei Monate im Spital, Lehrstelle verloren und kein Job in Aussicht: Nemanja I. (19) steckte sich durch einen Zeckenbiss mit der gefährlich­en Borreliose an. Nun kämpft sich der Wiener zurück ins Leben.

Ein Sommertag mit Freunden im Park endete für den Wiener Nemanja I. in der Notaufnahm­e. Die linke Gesichtshä­lfte des 19-Jährigen war plötzlich gelähmt. Der Auslöser schockiert­e den Lehrling: Eine Zecke hatte ihn in den Nacken gebissen. „Im Krankenhau­s erfuhr ich, dass ich Borreliose habe“, so Nemanja im Gespräch mit „Heute“. Nach einer Woche verschlech­terte sich sein Zustand drastisch: „Mein linker Arm hing leblos herunter, er war auch gelähmt“, so der 19-Jährige. Er musste für zwei Monate ins Spital, was ihn seine Ausbildung und seinen Job als Einzelhand­elskaufman­n kostete. Durch unzählige Infusionen nahm er 15 Kilo zu. Nach einer schmerzhaf­ten Physiother­apie traf das Zeckenopfe­r der nächste Schlag: Wegen der Gesichtslä­hmung musste Nemanja zur Nebenhöhle­n- und Mandel- OP. „Die Ärzte sagen, dass ich mit der Nase immer Probleme haben werde“, so der 19-Jährige traurig.

Extremes Zeckenjahr 2017

Nemanja ist nicht der einzige Fall in Österreich, der mit den Folgen eines Zeckenbiss­es leben muss. Ein aktueller Bericht zeigt, dass heuer kein Bundesland mehr zeckenfrei ist (siehe Zeckenatla­s: heute.at). Laut Bundesmini­sterium wurden bisher 14 FSME-Erkrankung­en gemeldet. Die Opfer waren nicht geimpft. Gegen Borreliose kann man sich nur durch Selbstkont­rolle schützen. Nemanja bereut es heute, nicht besser achtgegebe­n zu haben

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OP nach Zeckenbiss: Nemanja lag wochenlang im Spital (l.). Ganz gesund wird er nie.
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Zeckenjahr 2017: bisher 14 FSME-Fälle

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