„Larifari, Sauerei“: Kanzler zu Jet-Kauf
Kanzlertag im Parlament. Zum umstrittenen Vergleich mit Eurofighter wurden gestern Alfred Gusenbauer und Wolfgang Schüssel befragt. Sie schoben sich gegenseitig den rot-schwarzen Peter zu. Schüssel ist erste Auskunftsperson: Er verteidigt die Entscheidung für den Eurofighter (unter seiner schwarz-blauen Regierung), ist bis heute von der Qualität von Kaufvertrag und Gegengeschäften überzeugt – „absolut okay“. Er verneint, mit Lobbyisten des Herstellers Kontakt gehabt zu haben. Vom Grünen Peter Pilz wird er mit einem Papier konfrontiert, das einen „Dr. Lüssel“in Meeting-Reports des Jetherstellers als Schüssel entlarvt. Mit dem will sich der Ex-VP-Chef („Larifari“) nicht identifizieren, es sei eine „kabarettreife Verballhornung von irgendwelchen Namen“. Pilz daraufhin: „Sie müssen sich nur in den Spiegel schauen.“Schüssel kritisiert Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos (SP) für den Vergleich, den dieser 2007 schloss. Der rote Ex-Kanzler Gusenbauer streut Darabos zunächst Nelken („bestmögliches Ergebnis“), schießt sich auf Schwarz- Blau ein, schimpft „(Sauerei“, „Sie reden Unsinn“). Die SPÖ „war gegen den Ankauf“. Später sei ein Vertragsausstieg zu riskant gewesen. Gusenbauer sagt aber auch, Darabos habe ihn nicht über den Erstentwurf des umstrittenen Vergleichs mit Eurofighter informiert, er habe „in Eigenverantwortung“gehandelt. Der Ex-Minister hatte bei seiner Befragung das Gegenteil behauptet