Hübsche Bankräuberin maskierte sich mit Schnurrbart
Bankraub ist keine typische Frauensache. Aber selbst unter den raren Täterinnen ist Johanna M. (32) ein Ausnahmefall. Denn zu zwei Überfällen auf Geldinstitute heuer in der Steiermark kam die hübsche Grazerin „herr-lich“maskiert: mit aufgeklebtem Bart als Mann. Die Überwachungskamera zeigt eine seltsame Gestalt mit Schnauzer, großer Sonnenbrille, Baseballkappe und einer Jacke, die breiter ist als die Schultern. Nicht zu sehen ist die Gaspistole, mit der die Angestellten Sekunden später bedroht wurden. Nicht zu hören ist die hohe Stimme, die den Opfern sogar in ihrem Schock auffiel. Kurz nach dem zweiten Coup wurde die Räuberin geschnappt. Ihre Beute (insgesamt 35.000 Euro) war da schon fast zur Gänze in Automaten gelandet. Denn Jo- hanna M. ist spielsüchtig: „Es braucht wohl diesen Einschnitt in meinem Leben“, flüsterte sie gestern geständig vor Gericht. Tatsächlich war ihre Existenz nie sonnig: Schon mit 14 auf Drogen, bis ihr durch Talent für Kampfsport der Sprung aus dem Milieu gelang. Aber eine Verletzung beendete die Karriere. Und weil oft eine Sucht die andere er- setzt, war sie danach zwar clean, aber dafür bald im Spielrausch. Arbeitslos und ständig pleite, soll sie einem verliebten Alkoholiker (70) Sparbücher abgeluchst haben. Und als dessen Familie mit Klage drohte, maskierte sich Johanna M. zur Geldbeschaffung. „Spielen Sie hier nicht das Opfer“, knurrte die Staatsanwältin streng. Milder dann Richterin Julia Riffel beim Schuldspruch: 7,5 Jahre Haft (nicht rechtskräftig) – bis zu 15 Jahre drohten