„Niemand wird als FPÖ-ler geboren“
S ein erstes ausführliches Fernseh-Interview gab der Ex-Grüne Peter Pilz (63) gestern Abend auf Puls 4. Er tritt bei der Wahl mit einer eigenen Liste an und will die Protest- und Weißwähler für sich gewinnen. Pilz erklärte im Talk mit Corinna Milborn, wie er Wähler abseits der Linken überzeugen will: „Niemand wird als Freiheitlicher geboren. Menschen wollen in erster Linie, dass man ihnen zuhört und ihre Ängste ernst nimmt. Ich höre zu.“Das sagte Pilz über: Schwarz-Blau: „Die korrupteste Regierung bisher.“Er erinnerte an die Skandale um die Hypo Alpe Adria und den Eurofighter. ÖVP und Kurz: „Die AKP Erdogans ist die Schwesternpartei der ÖVP.“Kurz sei ein „großes Talent, das hoffentlich nicht als KarlHeinz Grasser endet.“SP-Kanzler Kern: „Wacklig.“ Grün-Chefin Lunacek: „Eine sehr seriöse und fachlich versierte Politikerin.“Wäre Pilz von der Grünen Basis nicht abgewählt wor- den, „hätte ich mit Lunacek diesen Wahlkampf geführt.“Islamisierung: „Das Regime Erdogan hat Brückenköpfe des politischen Islams in Österreich errichtet – über Moscheen-Vereine oder Schulen. Es geht um die Auflösung dieser Vereine.“Und: „Strache will ‚Türken raus!‘ Ich sage: Schützen wir unsere Türken vor Erdogan.“Arbeit: „Die Älteren leiden durch Überstunden an Burnout. Die Jüngeren leben im Prekariat.“Dieser Arbeitsmarkt gehöre „positiv verändert“. Wohnen: „Wir müssen die befristeten Mietverträge wegkriegen.“Seine Gemeindebau-Wohnung: „Hier bin ich zuhause.“Und: „Ich spende seit vielen Jahren an ein Wohnprojekt der Caritas.“Flüchtlinge: „Wir können sicher nicht alle nehmen. Wir müssen vor Ort helfen, damit Menschen unten bleiben können.“Mindestsicherung: „Die Kürzung trifft vor allem Österreicher, meist Alleinerziehende mit mehreren Kindern. Das sind die Allerärmsten. Es gibt keinen Grund, auf denen herumzutrampeln.“