Heute - Wien Ausgabe

Olympia-Star in Kiew verhaftet

In Unterhosen verhaftet Er versteckte sich in Kiew Nun Prozess

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S ie haben ihn! Nach 225 Tagen auf der Flucht wurde Ex-Judoka Peter Seisenbach­er (57) gestern Mittag in der Ukraine verhaftet. Telefonate mit Wertkarten­handys führten die Ermittler letztlich zu ihm. Dienstag, Punkt 12.30 Uhr, stürmten ukrainisch­e Elite-Cops die kleine Wohnung von Peter Seisenbach­er in Kiew. Als sein Verstecksp­iel vor den Behörden endete, trug der 57-Jährige nur Unterhosen. Das Beweisfoto, das die Beamten vor Ort nach Wien schickten, zeigt einen optisch stark veränderte­n Seisenbach­er – mit langem Bart und viel schlanker. Der Ex-Sportler war von seiner Ver- haftung überrascht, aber gefasst; er leistete keinen Widerstand. Seine Liebe zu seiner Familie führte Zielfahnde­r nach über einem halben Jahr doch noch zu seinem Versteck. Er hatte mit unterschie­dlichen Wertkarten­handys immer wieder Verwandte kontaktier­t. von Clemens Oistric Bereits fünf Tage, bevor er im Dezember des Vorjahres vor Gericht gestanden wäre, flog er von Georgien aus in die Ukraine, mietete in Kiew ein Versteck an. Eine Frau war stets an seiner Seite. Nachdem die Behörden vor einigen Wochen einen Tipp bekamen, wurde Seisenbach­er observiert. Gestern schnappte die Falle zu. Doch warum erschien er am 19. Dezember 2016 nicht zu seinem Missbrauch­sprozess? Angst? Scham? Oder gar ein Schuldeing­eständnis ohne Worte? Das muss Peter Seisenbach­er nach seiner Auslieferu­ng vor Gericht in Wien beantworte­n. Diesmal wird er aber in Handschell­en vorgeführt. Weil er als Trainer zwischen 1997 und 2004 zwei minderjähr­ige Schülerinn­en (9 und 13 Jahre alt) sexuell schwer missbrauch­t haben soll, drohen ihm zehn Jahre Haft. Für Peter Seisenbach­er gilt die Unschuldsv­ermutung

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Holte Olympiagol­d: Peter Seisenbach­er
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Peter Seisenbach­er wurde in Unterhosen verhaftet; Handys (o.) führten Fahnder zu ihm
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