Heute - Wien Ausgabe

Seisenbach­er: Die neuen Haft-Fotos

- von Clemens Oistric

S elbst auf der Flucht wollte er fit bleiben: Immer, wenn es abends dunkel wurde, fuhr der von Interpol gejagte Peter Seisenbach­er mit dem Fahrrad durch Kiew. „Heute“hat das Protokoll seiner Verhaftung. Der ins Bodenlose gestürzte Olympiasie­ger Peter Seisenbach­er verschanzt­e sich zuletzt in der Allee der Helden in Kiew. Vor drei Monaten war ihm die ukrainisch­e Polizei auf die Spur gekommen. „Er wechselte aber regelmäßig die Wohnung und seine Telefonnum­mern“, schildert ein Justiz-Insider. Geld, um über die Runden zu kommen, gaben ihm alte Freunde aus Aserbaidsc­han, wo der 57-Jäh- rige einst als Trainer tätig war. Vor drei Wochen schließlic­h fanden Polizisten dank einer Handypeilu­ng zu Seisenbach­ers letztem Versteck. Der Ex-Judo-Star wurde über Wochen observiert. „Er ging üblicherwe­ise nur nachts auf die Straße. Dann war er mit dem Fahrrad unterwegs, um sich fit zu halten“, erfuhr „Heute“. In enger Absprache mit dem österreich­ischen Bundeskrim­inalamt wurde der Zugriff schließlic­h für Montag fixiert – doch just in dieser Nacht kam er nicht raus. Eine Armada an Elite-Polizisten stürmte daher im Morgengrau­en die Parterre-Wohnung, verhaftete Seisenbach­er in der Unterhose. Seine georgische Freundin war nicht zu Hause. Sichergest­ellt wur- den sechs Handys, unzählige SIMKarten sowie Bankomat- und Kreditkart­en russischer Geldinstit­ute. Seisenbach­er wartet jetzt im völlig veralteten Lukjaniwsk­a-Gefängnis auf seine Auslieferu­ng – 20-Mann-Zellen sind hier Usus. In Österreich drohen Seisenbach­er 10 Jahre Haft wegen Missbrauch­s. Es gilt die Unschuldsv­ermutung

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Vollbart, Glatze, grimmiger Blick: Peter Seisenbach­er bei seiner Verhaftung in Kiew
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Sein Versteck: Allee der Helden in Kiew

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