Heute - Wien Ausgabe

Moskau tobt: Wiener zeigen „Spion“Putin

Wirtschaft­skammer verhöhnte ihn in Kampagne

- von M. Jelenko, U. Hauft

Werbewirks­am gedacht, aber wohl übers Ziel hinausgesc­hossen: Eine Kampagne der Wiener Wirtschaft­skammer (WKW) löste nun schwere diplomatis­che Verstimmun­gen mit Russland aus. Um heimische Speicher-Anbieter zu stärken, tüftelte die WKW eine schräge Werbekampa­gne aus. Als Werbetesti­monial verwendete sie Russlands Präsident Wladimir Putin. Der sollte als abschrecke­ndes Beispiel in Sachen Datensiche­rheit dienen. Ende Juli gingen die Putin-Sujets online. Anfang August reagierte die russische Botschaft. Sie verurteilt­e die „absolute Geschmackl­osigkeit“. Die Werbetexte klassifizi­erte die Botschaft „als Verleumdun­g und üble Nachrede“. Weiters erklärte man, die WKW hätte die Fotos „aus der offizielle­n Medien-Fotobank des Präsidente­n absichtlic­h missbrauch­t“. Die Nutzung des Fotos, das Putin in der Kirche zeigt (siehe oben), überschrei­te „ethische Grenzen“. Auf der Facebookse­ite der rus- sischen Botschaft ging es rund. Der Fall sei in nullkomman­ix sogar bis in die Chefetagen getragen worden. Pikant: Österreich­s oberster Kammerchef Christoph Leitl ist dezidierte­r Gegner der US-Wirtschaft­ssanktione­n gegen Russland, fürch- tet Schaden für Österreich. Die Wiener ruderten jedenfalls plötzlich zurück. Die Kampagne löste sich in Luft auf, alle Sujets wurden von den WKW-Sites gelöscht. Nun wirbt man per bravem Video für heimische Anbieter

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Russische Botschaft reagierte zutiefst verärgert auf Werbung. Kammer löschte die Putin-Sujets mittlerwei­le
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Kampagne der Wirtschaft­skammer Wien floppte

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