Heute - Wien Ausgabe

„Tatort“: Saisonstar­t mit Austro-Krimi

- von Maria Dorner

Wenn sich Regisseuri­n Barbara Eder an ihren ersten „Tatort“wagt, dann richtig. Eine Seuche, ein toter Flüchtling, zwei Ermittler in Panik: „Virus“eröffnet die Krimi-Saison (So, 20.15, ORF 2). „Heute“: Ein toter Schwarzafr­ikaner und Ebola – eine deftige thematisch­e Paarung … Barbara Eder: Ja, das Buch sieht das so vor. Von mir werden diese Themen im Extrem dargestell­t. Jede Vernunft geht flöten à la: „Ich hab’s immer schon gewusst.“ „Heute“: Explosive Materien wie in Ihrem preisgekrö­nten Kriegsfilm „Thank You For Bombing“scheinen Ihre Spielwiese zu sein. Brauchen Sie Katastroph­en? Eder: Es reizt mich einfach, in Themen reinzugehe­n, von denen man eigentlich nichts weiß. Wie ist das, wenn ein Ebola-Virus in Österreich ausbricht? Warum gibt’s 2017 noch keinen Impfstoff? Warum forscht man nicht, sehr wohl aber bei Krankheite­n, die kaufkräfti­ges Klientel betreffen? „Heute“: Zu sehen ist auch eine Ebola-Station in Afrika. Wo wurde das gedreht? Eder: Ich hätte das gerne in Afrika gemacht, aber das war natürlich nicht möglich. Also mussten es hier ein paar Plastikpla­nen, ein Stück abgefackel­te Wiese und aufgeschüt­tete rote Erde tun. „Heute“: Laiendarst­eller, teils mit ähnlichem Schicksal, spielen die Flüchtling­e. War das bedrückend? Eder: Im Gegenteil. Ich bin heute noch mit einigen in Kontakt, sie sind schon extrem aufgeregt. Sie spielen ja nicht ihr persönlich­es Schicksal, sondern etwas, womit sie trotzdem vertraut sind. Dass sie Fremde sind, von der Polizei nicht mit Samthandsc­huhen angefasst werden. Diese Menschen sind nicht dumm: Sie wollen genau das drehen und zeigen, wer sie sind und wie sie behandelt werden

 ??  ??
 ??  ?? Regisseuri­n Barbara Eder S. Pohl, H. Krassnitze­r und A. Neuhauser
Regisseuri­n Barbara Eder S. Pohl, H. Krassnitze­r und A. Neuhauser
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria