„Ich will zurückgeben, was ich bekam“
Vor allem für Frauen bedeutet der Neustart in einem fremden Land eine große Herausforderung. „Heute“zeigt in einer neuen Serie auf, wie Frauen ihr neues Leben in Wien meistern. Thara Mustafa ist eine religiöse Muslimin aus Syrien. Die 28-Jährige schminkt sich sorgfältig und trägt ein Kopftuch. Im Gespräch mit „Heute“, erklärt sie, warum. „Ich trage das Kopftuch aus eigener Überzeugung – und nicht, weil mein Mann oder sonst wer das von mir will. Einfach, weil es so im Koran steht“, so die junge Mutter, die im September 2013 mit ihrem Mann, einem Rezeptionisten, und zwei Kindern (damals drei und fünf Jahre alt) nach Österreich kam. „Es herrschte Krieg in Syrien, wir fühlten uns nicht sicher. Ich wollte einfach nur weg. Egal wohin. Hauptsache sicher“, erklärt Thara Mustafa, die schon fließend Deutsch spricht und jetzt in Wien eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin macht. „Ich will einmal den Menschen, die hierherkommen, das zurückgeben, was ich hier bekommen habe – als Beraterin in Integrationssachen. Es ist schwer, sich mit all den Dokumenten zurechtzufinden. Da will ich helfen“, erklärt die 28-Jährige. In Wien fühlt sie sich schon gut inte- griert, ihr Mann hat einen Job als Küchenhilfe gefunden. „Hier herrscht Gleichberechtigung und Respekt vor muslimischen Leuten.“„Es gibt einfach nichts, das ich hier nicht machen kann, nur weil ich Flüchtling bin. In Syrien kann das Regime politisch alles machen, was es will.“Ob Frauen in muslimischen Familien den Männern unterlegen sind? „ Sicher nicht von vornherein, es kommt auf die Familie an. In Syrien gibt es viel mehr Freiheiten als etwa in Afghanistan.“Probleme im Zusammenleben sieht sie keine. „ Meine Nachbarin ist Österreicherin. Wir verstehen uns sehr gut.“