„Ich seh’ den Biker immer noch auf mich zufliegen“
Friedrich K. (60) und seine Frau (56) waren am 18. Juli gegen 18.30 Uhr auf dem Heimweg, fuhren mit dem Auto die Exel-
bergstraße (Hernals) stadtauswärts. In einer Kurve beim Parkplatz Schwarzenbergpark schoss ein Biker (33) mit seiner Honda Fireblade (190 PS) auf sie zu. „Er war auf Kollisionskurs, legte sich nicht in die Kurve“, erinnert sich der Ex-Förster. „Ich sah ihn in Zeitlupe auf mich zukommen, meine Frau machte eine Vollbremsung. Plötzlich knallte es.“Zum Glück für das Ehepaar hielt die Frontscheibe ihres Autos dem Aufprall stand. Sie war nach innen gebogen, hatte Risse, brach aber nicht. Die Insassen wurden nicht verletzt. „Als ich ausstieg, war ich voller Blut. Aber es war nicht meines, sondern das des Motorradfahrers. Es war durch die Sprünge im Glas in den Wagen geronnen“, so K. zu „Heute“. Der Biker aber steckte in der Scheibe fest. Eine zufällig vorbeikommende Ärztin leistete Erste Hilfe, K. half mit. Zwei Sanitäter waren nötig, um den Biker zu befreien. Er starb noch an der Unfallstelle. „Der Mann dürfte ein Blackout gehabt haben. Seine Bremsspur war nur 1,7 Meter lang, unsere 6,5 Meter. Laut Polizei dürfte er knapp 100 km/h schnell gewesen sein. Erlaubt sind hier 50“, erklärt Friedrich K. Seine Frau hat es „psychisch schwer erwischt“, sie geht wöchentlich zur Psychologin. Auch er ist in Behandlung, habe „Nachhall-Erinnerungen“, erzählt der Hernalser: „Ich sehe ihn manchmal immer noch auf mich zufliegen.“