„Ich musste lernen, Heroin zu verstehen“ „Es wäre fatal gewesen, eine starke Sucht schwach zu spielen“Verena Altenberger
Altenberger ab 8.9. in „Die beste aller Welten“
U nendliche Liebe und unstillbare Sucht: eine fatale Kombi, die im Fall von Helga Wachter und ihrem Sohn ein Meisterwerk hervorbringt. Der erwachsene Adrian verfilmte seine glückliche Kindheit im Drogenrausch seiner Mutter (gespielt von Verena Altenberger, u.). Der Talk zum Film: ren oft nur Nuancen, aber die waren essenziell. Ein Beispiel: Ihr Händedruck war viel schwächer. Ich habe Jeremy immer so begrüßt, wie Helga es getan hätte.
„Heute“: Eine Rolle, in die Sie viel investieren mussten?
Altenberger: Ja, ich wusste, dass sie eine große Fallhöhe hat. Es wäre fatal gewesen, eine starke Sucht schwach zu spielen. Ich musste lernen, Heroin wirklich zu verstehen, habe mit Ex-Junkies gesprochen, mich bei Ärzten bezüglich der Symptome informiert. Am schwierigsten war es aber für mich, den simplen Alltag einer heroinabhängigen Mutter zu verstehen. „ Heute“: Die Dialoge zwischen Kind und Mutter wirken extrem echt. Haben Sie beide da auch viel improvisiert? Altenberger: Ja. Ich wusste, was ich textlich in der Szene unterbringen sollte, und hab das teilweise in meine Worte gepackt. Je-
„Heute“: Wie haben Sie sich körperlich in diese verwandelt?
remy hatte kaum Textvorgaben, er redet quasi durchgehend frei Schnauze. Ein schönes Kompliment, das unser Regisseur mir machen konnte: „Verena, so hätte meine Mama das auch gesagt.“„Heute“: Wie stellten Sie diese starke Bindung zu „Ihrem“Buben her? Die Nähe ist fast greifbar … Altenberger: Ich habe ein halbes Jahr vor dem Dreh begonnen, mich zweimal pro Woche mit Jeremy zu treffen. Er war bei mir, wir haben gekocht, geredet, ferngesehen … Dabei war ich immer mehr Helga als Verena. Das wa- Altenberger: Schon Monate davor habe ich begonnen, mir Beine und Achseln nicht mehr zu rasieren, die Brauen nicht zu zupfen. Ich habe auch 7 Kilo abgenommen. Den Rest hat Maskenbildner Tim Scheidig übernommen