Heute - Wien Ausgabe

„ Haun’s am Tisch, Sie sind Kanzler“

- (cnn)

Rot gegen Pink: Ein verkühlter Kanzler Christian Kern (SPÖ) gegen einen abgekühlte­n Matthias Strolz (Neos). Die zweite „Konfrontat­ion“im ORF verlief gestern Abend gesittet. Highlight: zwei Taferln. In TV-Duellen hatte Strolz zuletzt den Duracell-Hasen gegeben. Gestern wirkte er aufgeweckt, aber teils auch, als hätte ihn Alexander Van der Bellen gecoacht. Im Studio Erstwähler­Innen aus Niederöste­rreich. Strolz will Mehrwertst­euern abschaffen (auf Bier) oder erhöhen (Müllabfuhr). Kern ist für eine Erbschafts­steuer. Strolz zeigt sein erstes Taferl her, das Neos-Steuerprog­ramm. Moderatori­n Claudia Reiterer empfiehlt, miteinande­r zu diskutiere­n: „Sagen Sie es vielleicht ihm, nicht mir.“Später wiederholt sie das. Über die kalte Progressio­n (wollen beide abschaffen) geht es zur Transparen­zdatenbank für Förderunge­n. Die Landeshaup­tleute („Fürsten der Finsternis“), so Strolz, seien säumig. „Tageslicht ist das beste Desinfekti­onsmittel.“Kern nickt, wirkt in vielen Phasen der Debatte defensiv. „Hauen Sie auf den Tisch, Sie sind der Kanzler“, ermuntert ihn Strolz. Dann Mietrecht: Kern will eine Reduktion, der Staat solle das regeln. Strolz: „Wie in der DDR.“Er hält das nächste Taferl hoch (Jörg Haider jubelt im Himmel oder sonstwo). Es zeigt, wie viel Miete die SPÖ bezahlt (4,72 €/m2), was angemessen wäre (19,28 €/m2). Zum Thema flexible Arbeitszei­ten behauptet Strolz: „Die Hälfte der Unternehme­n frisiert am Ende des Monats die Arbeitszei­tlisten.“Er will außerdem das Pensionsal­ter von Frauen sofort anheben, die Zwangsmitg­liedschaft der Kammern beenden, Studiengeb­üren (500 bis 1.000 €). Kern spricht bei den Pensionen von „Angstmache“, ist gegen Studiengeb­ühren Finale! Strolz: „Herr Kern ist kein unangenehm­er Zeitgenoss­e.“Kern, lächelnd: „Er kann es nicht lassen“.

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Strolz (li.) und Kern mit ORF-Moderatori­n Claudia Reiterer

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