Fliegerbombe: 400 Anrainer evakuiert
Kriegsrelikt in Alterlaa war 250 kg schwer, scharf U6 gestoppt, Umgebung gesperrt
Ausnahmezustand in Liesing: Bei Grabungsarbeiten in der Rößlergasse wurde gestern um 16.45 Uhr eine 250 Kilo schwere, scharfe US-Fliegerbombe freigelegt. Erst um 20.50 Uhr war der Spuk vorbei. „Wir haben nur das Wichtigste eingepackt, sind mit Pyjama und Medikamenten innerhalb von zehn Minuten aus der Wohnung raus“, erzählt Nedim Jasoroski. Er und seine Familie waren unter den Hunderten Anrainern, die von C. Kramsl und S. Hertel Donnerstagabend ihre Wohnung verlassen mussten. Nachdem das Kriegsrelikt in der Nähe der U6-Station Alterlaa gegen 16.45 Uhr gefunden wurde, ging es Schlag auf Schlag: Die Station wurde geräumt, die Züge fuhren nur zwischen Floridsdorf und Am Schöpfwerk. Die Polizei twitterte: „Meiden Sie die Örtlichkeit!“, und sperrte das Gebiet 250 Meter rund um den Gefahrenbereich. Um 18.35 Uhr wurden die Gemeindebauten in der Putzendopplergasse und ein Wohn- und Bürohaus in der Rößlergasse evakuiert, rund 400 Menschen standen auf der Straße. Die Berufsrettung war mit 23 Helfern und Katastrophenzug vor Ort, baute ein Versorgungszelt für 120 Personen auf. behandelte neun Patienten. Die Wiener Linien stellten vier Gelenksbusse als Unterstand zur Verfügung. Die Feuerwehr war mit 27, die Polizei mit 97 Mann im Einsatz. Um 20.50 Uhr dann Entwarnung: Bundesheer und Polizei hatten die 250-Kilo-Bombe entschärft und abtransportiert. Familie Jasoroski und die anderen Anrainer konnten doch noch in ihren eigenen Betten schlafen