Der Beginn einer neuen Freundschaft?
Kanzler Kern und FP-Chef Strache gingen im Puls4-Duell behutsam miteinander um
Ein angeschlagener Bundeskanzler Kern stellte sich im Puls4-Duell Heinz- Christian Strache. Was als ordentlicher Schlagabtausch angekündigt wurde, verlief erstaunlich freundschaftlich. Bundeskanzler Christian Kern (SP) gegen seinen ältesten Herausforderer Heinz-Christian Strache (FP) – Puls4 hatte das Wahlduell als ultimatives Gefecht angekündigt. Es wurde aber ein nettes Gespräch zweier netter Männer, die staatsmännisch wirken wollten. Schmutzkampagnen Wer geglaubt hatte, Strache nehme Kern sofort in den SilbersteinSchwitzkasten, wird enttäuscht. Kern verspricht völlige Aufklärung, was Strache offenbar genügt. Sie lächeln sich an. Mieten Kern wettert gegen Im- mobilienspekulanten und verteidigt seine geplante Obergrenze für Mieten. Strache will davon nichts wissen, und pocht aber ebenfalls leistbare Mieten. Pensionen Kern verteidigt das Pensionssystem als sicher und erhält dafür blaue Unterstützung. Auch Strache hält nichts von „Angstmacherei“. Der Ton ist erstaunlich höflich. Islamismus Strache nimmt islamistische Moscheen ins Visier, auch Kern fordert „Konsequenzen“. Beide sind sich fast einig. Sicherheit Strache hält Kern Untätigkeit bei der Verfolgung von potentiellen Terroristen vor. Aber auch Kern will gegen den politischen Islam vorgehen. Langsam bricht Harmonie aus. Europa „Leider“habe Kern die „stolzen Europäer“der FPÖ bei der EU angeschwärzt, sagt Strache. Kern meint, dass Strache in der EU immer „mit Schmuddelkindern gespielt“habe. Deshalb gebe es Vorbehalte. Aber bös ist man einander nicht. Koalition Strache will „niemaden ausschließen“und nennt Sebastian Kurz seine „beste Kopie“. Kern widerspricht nicht. Geschenke Strache schenkt Kern das Buch „Prinzessin wider Willen“, Kern revanchiert sich mit einer Bilanz von Schwarz-Blau. Man lacht. Beginnt eine neue Freundschaft?