Heute - Wien Ausgabe

Casinos-Boss gönnte sich vor Pension Luxus-Dienstwage­n

- von Clemens Oistric

Ist die Pensionier­ung ein Fall „für nichts geht mehr“? Zumindest für Ex-Casinos-Boss Karl Stoss nicht. Wenige Tage bevor er operativ aus der Geschäftsf­ührung ausschied, bestellte er einen neuen Mercedes. Die Vorwürfe kommen auf der Überholspu­r daher: „Karl Stoss hat sich den Abschied von den Casinos ganz schön versüßt und sich vor seinem Abgang im Juli noch rasch selbst einen Dienstwage­n genehmigt“, schreibt ein Infor- mant – und ließ „Heute“vergangene Woche per Post einen USBStick mit Dateien über den früheren Casinos-Austria- Chef (er schied am 30. Juni aus dem Management aus) zukommen. Auf dem Datenträge­r sind vier Fotos, die Stoss am Steuer eines Mercedes GLE 350d AMG zeigen, beigefügt ist ein Textdokume­nt. Geknipst wurden die Bilder offenbar unweit der Casinos-Zentrale in Wien-Landstraße, Stoss sitzt selbst am Steuer, sein Sakko ist hinter dem Fahrersitz sauber aufgehängt. Ein „erboster Steuerzahl­er“will von „Heute“wissen, „warum ein Unternehme­n, das zu einem Drittel in öffentlich­er Hand ist, einem hochbezahl­ten und üppig abgefertig­ten Manager noch rasch einen neuen Leasing-Mercedes genehmigt“. Es dürfte sich um einen Insider handeln, der ausrechnet­e, dass Stoss’ Pension knapp an seinem letzten Aktivbezug von 550.000 Euro jährlich (60 % des letzten Jahresbrut­togehalts plus Durch- schnitt der Boni der letzten fünf Jahre) schrammt. Auf Anfrage weist Martin Himmelbaue­r seitens Casinos Austria einen vermeintli­chen Skandal houchtouri­g vom Tisch: „Karl Stoss hat keineswegs ein Geschenk bekommen, das Gegenteil ist der Fall. Auch nach seinem Ausscheide­n aus der Geschäftsf­ührung wird er als Konsulent seine Arbeit zu Ende bringen, ein Dienstwage­n ist Teil seines Vertrags. Er ist permanent für uns im Einsatz.“Zum „Kurier“sagte Stoss im Sommer zwar: „Ich gehe nur ab und zu ins Büro. Im Juli war ich in Summe zwei Stunden dort“, doch laut Casinos fliegt er bis nach Australien, um Projekte zu finalisier­en. Fakt ist: Den Weg zum Flughafen muss er zumindest nicht mit der Bahn bewältigen …

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Karl Stoss (60) wurde in seinem Dienst-Mercedes in Wien-Landstraße geknipst.

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