Heute - Wien Ausgabe

Kern an Kurz: „Tun Sie nicht so, als wären Sie Opferlamm“

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Erstes Duell von Kanzler Christian Kern und VP-Chef Sebastian Kurz auf Puls 4 – die beiden ehemaligen Koalitions­partner schenkten einander nichts. Vor allem Kern wirkte ungewohnt aggressiv. Kurz hatte für Kern als Geschenk ein (gebrauchte­s) Kennedy-Buch mit, der Kanzler schenkte Kurz ein Candle-LightDinne­r für zwei – das war es mit den Freundlich­keiten. Danach ging es beinhart zur Sache: Facebook-Affäre „Wer Silberstei­n bucht, weiß, was er bekommt“, griff Kurz den Kanzler an. Seit Monaten gebe es Versuche der SPÖ, ihn anzupatzen. Kern schlug zurück: Ein Funktionär des VP-Wirtschaft­sbundes habe seine Ehefrau beschatten lassen (siehe Seite 6): „Das Mindeste, was ich erwarte, ist, dass Sie den aus Ihrer Partei werfen.“Versuche Kerns, vom Thema Silberstei­n wegzukomme­n, scheitern. Nach 15 Minuten die erste Eskalation: „Sie hören ja gar nicht auf, mich anzupatzen“, wirft Kurz Kern vor. Dieser antwortet: „Tun Sie nicht so, als wären Sie das Opferlamm.“Migration Kern wirft dem VPChef vor, nur „Schlagzeil­en zu produziere­n“, Kurz darauf: „Ihre Aussage vom Vollholler hat mir auf europäisch­er Ebene keinen Rückenwind gegeben.“Spenden Kern greift Kurz’ Steueridee­n frontal an: „KTM-Chef Pierer zahlt Ihnen 500.000 Euro und bekommt 5 Millionen zurück.“Kurz reagiert gelassen: „Warum sind Sie so aufgeregt? Sie wollen mich als denjenigen positionie­ren, der für die Rei- chen da ist. Ich garantiere: Die erste Maßnahme wird sein, dass wir die Steuern für untere Einkommen senken und den Familienbo­nus einführen.“Einigkeit? Auch die gab es – einmal. Bei der höheren Besteuerun­g von Konzernen

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