Genossen feierten sieglosen Kern
K ern verlor gegen Kurz. Trotzdem wurde der geschlagene Kanzler von Fans wie ein Wahlsieger gefeiert. Kern bekam feuchte Augen und versprach die absolute Mehrheit bei der nächsten Wahl. Die Wähler gaben den Genossen kalt-warm. Als die SPÖ laut erster Hochrechnung um 17.07 Uhr hinter der FPÖ lag, sank die Stimmung im Zelt vor der SP-Zentrale auf null. Eisige Fassungslosigkeit machte sich breit. Eine Stunde lang. Erst als um 18.09 Uhr die zweite Hochrechnung bekannt wurde, stieg die Laune: Die SPÖ lag wieder auf dem zweiten Platz – vor den Blauen. Freude kam auf, der Bierkonsum stieg. Und als Christian Kern gegen 18.45 Uhr im Party-Zelt eintraf, brach gar heller Jubel aus. Die SP-Fans feierten ihren Spitzenkandidaten, als ob der einen glorreichen Sieg eingefahren hätte. „Yes, we Kern“-Sprechchöre wurden laut, und der gerührte Kanzler bekam feuchte Augen. Ergriffen versprach er den Genossen, dass er „in fünf Jahren die absolute Mehrheit“holen werde – eine mutige Ansage. Dann trat Kern zum Marathon durch TV-Studios an und kam prompt zehn Minuten zu spät zu Puls4. Dort wehrte er sich gegen Koalitionsspekulationen, scherzte mit Peter Pilz über das Match Simmering gegen Kapfenberg und sprintete weiter zum ORF. „Wegen ein paar Ministerjobs“werde er keine Koalition eingehen, sagte Kern dort, bevor er sich am Abend ins Privatleben absetzte. Nicht einmal am SP-Abschlussfest nahm Kern teil
„Keine Koalition nur wegen Ministerjobs“Christian Kern