Kurz bei EU-Chef: „Über Regierung entscheiden wir selbst!“
Mit einem fetten Busserl von EU-Chef Juncker begann der Besuch von Kurz in Brüssel – Symbol für den freundlichen Empfang des VP-Chefs bei der EU. Trotz „drohender“Koalition mit der FPÖ. Außenminister und VP-Chef Sebastian Kurz flog Donnerstagfrüh (wie immer) mit Linie und in der Economy-Klasse, Reihe 28, nach Brüssel. Der erste Besuch bei der EU nach seinem Wahlsieg war mit Spannung erwartet worden, denn in Brüssel wird eine Regierungsbeteiligung der FPÖ kritisch gesehen. Auch, weil die blauen Europa-Abgeordneten eng mit der Rechtsextremen Marine Le Pen zusammenarbeiten. Zumindest öffentlich wurde aber mehr geschmust als gestritten: Kommissionspräsident Jean- Claude Juncker („Komm in meine Arme, Sebastian“) umarmte und küsste Kurz (der das tapfer über sich ergehen ließ) – dann zogen sich die beiden zu einem Vier-Augen- Gespräch zurück. Über dessen Inhalt wollte Kurz nichts sagen. Aber es ging auch um die FPÖ. Kurz stellte jedenfalls nach diesem Termin klar: „Die Entscheidung, wie wir die Regierung bilden, wird schon in Österreich getroffen.“Und mehrmals versicherte Kurz: „Ich bin ein Pro-Europäer und werde es immer bleiben. Eine Regierung, die ich anführe, wird immer proeuropäisch bleiben.“Er begrüße Reform-Initiativen wie jene von Frankreichs Präsident Macron (mit dem er sich treffen will). Das hörten die EU-Vertreter gern, denn auch Ratspräsident Donald Tusk freute sich über das „gute Treffen“mit Kurz. Danach, beim Treffen der Europäischen Volkspartei, tauschte sich der VP- Chef noch mit Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel aus. Beide haben ja Koalitionsverhandlungen zu führen, offen ist, wer früher fertig wird. Während Kurz Donnerstag gleich wieder heimflog, landete Kanzler Kern in Brüssel – dort findet heute ein EU-Gipfel statt. Wahrscheinlich Kerns letzter