Pilz macht sich zum Schwammerl
Warum er jetzt wirklich geht –
Rücktritt vom Rücktritt vom Rücktritt
Nach langem Hin und Her: Peter Pilz will jetzt sein Nationalratsmandat nicht annehmen. Ihm wird von zwei Frauen sexuelle Belästigung vorgeworfen. Pilz lässt sich aber eine Hintertür für die Rückkehr offen. Man kommt ins Schleudern: Freitag wollte Peter Pilz nicht zurücktreten, Samstag dann schon. Gestern ruderte er im Ö1-Morgenjournal zurück, er wolle sich das noch überlegen. Am Nachmittag gab Pilz auf. „Ich will nicht mehr, es ist vorbei. Ich kann das meiner Frau nicht länger zumuten“. Pilz wird mehrfache sexuelle Belästigung vorgeworfen. Er soll sich im Tiroler Alpbach betrunken an einer Juristin der EVP vergriffen, zudem eine Assistentin der Grünen bedrängt haben. Er nannte sie „Babe“, „ Piccola“, „ zartes Pflänzchen“, sandte ihr Fotos von der Alm („Ich schick dir ein bisserl Himmel“), soll sie bei einem Essen „nicht zufällig berührt“haben. Und: Er sprach sie auf ein neues Parfum an, sagte: „Was nützt das Höschen aus Paris, ist das Mädchen darunter mies.“Das sei aus einem Lemmy-Caution-Film. Er sei sich „ keiner Schuld bewusst“, habe in seinem ganzen Leben noch keine Frau sexuell belästigt. Auch Konsumentenschützer Peter Kolba von der Liste Pilz hält zu seinem Chef. Er will Pilz „ zum Rücktritt vom Rücktritt überreden“. „Das ist eine geplante Kampagne“, ärgerte sich Kolba gegenüber „Heute“. Profitieren würden in erster Linie die Grünen. Pilz vermutet eine grüne Racheaktion. Er habe „über jede Minute“Tagebuch geführt, werde seine Aufzeichnungen veröffentlichen. Leider könne er seine Unschuld „im Moment“nicht beweisen. Er werde aber den „Versuch, mich politisch zu zerstören“, nicht hinnehmen. Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig wehrte sich gegen den Vorwurf der Intrige. Sie habe Pilz deshalb nicht sofort gefeuert, weil die belästigte Mitarbeiterin nicht an die Öffentlichkeit gehen wollte. Jetzt soll die Steirerin Martha Bißmann statt Pilz ins Parlament einziehen. Legt sie ihr Mandat im Lauf der Legislaturperiode zurück, könnte der Listen-Chef an ihrer Stelle wieder Abgeordneter werden – eine Hintertür für Pilz